Schlittenprothese: Teilprothese des Kniegelenks

Schlittenprothese

Als Schlittenprothese bezeichnen Mediziner:innen eine Teilprothese des Kniegelenks, die bei kleineren Knorpelschäden im Knie zum Einsatz kommt. Patienten mit einseitiger Arthrose des Knies (Gonarthrose) können von dieser Art von Prothese profitieren. Im Gegensatz zur Vollprothese ersetzt sie nur den tatsächlich geschädigten Anteil des Gelenks, gesundes Gewebe kann erhalten werden. 

Abnutzungserscheinungen des Kniegelenks sind aufgrund der hohen Belastungen, denen es ausgesetzt ist, sehr häufig. Das Gelenk erlaubt Beugung und Streckung sowie leichte Rotationsbewegungen, muss aber stabil gehalten werden. Es wird deshalb durch unterschiedliche, hoch spezialisierte anatomische Strukturen abgesichert. Zudem werden die Gelenkflächen gleitfähig gehalten. Zu diesen Strukturen zählen vor allem das vordere und das hintere Kreuzband, die Seitenbänder, der Innen- und der Außenmeniskus, die Gelenkkapsel, das Knorpelgewebe der Gelenkflächen und die Schleimbeutel. 

Die knorpeligen Gelenkflächen des Kniegelenks sorgen dafür, dass Bewegungen möglichst reibungslos durchgeführt werden können. Die Knorpelüberzogenen Knochenenden werden in der medizinischen Fachsprache als Kondylen bezeichnet. Die Schlittenprothese ersetzt das geschädigte Knorpelgewebe an einem Kondylus des Gelenks. Sie wird deshalb auch als unikondyläre Teilprothese oder Hemischlitten bezeichnet. Mit einer Prothese dieser Art lassen sich einzelne Gelenkschäden an der inneren (medialen) oder äußeren (lateralen) Seite des Kniegelenks oder an der Kniescheibe behandeln.  

Wie ist eine unikondyläre Knieprothese aufgebaut?

Unikondyläre Teilprothesen werden in fixierter und mobiler Ausführung implantiert. Schlittenprothesen mit mobilem Plateau bestehen aus zwei Metallkufen, welche parallel verlaufend jeweils am Kondylus des Oberschenkelknochens und des Unterschenkelknochens verankert sind und einem Plateau aus Kunststoff, welches sich frei beweglich zwischen den Kufen befindet. 

Bei Prothesen mit fixiertem Plateau wird das Polyäthyleninlay (Kunststoff-Plateau) fest an der Schienbeinkomponente der Prothese verankert.  

Die Verankerung im Knochen erfolgt bei beiden Varianten der Prothese mit Knochenzement. 

Plateaus und Kufen sind in verschiedenen Größen erhältlich, um eine möglichst individuelle Anpassung für jede:n Betroffenen zu ermöglichen. 

.

Was sind die Vorteile von unikondylären Knieprothesen?

Teilprothesen sollen für eine bessere Beweglichkeit des Gelenks sorgen und das natürliche Gefühl eines gesunden Knies erhalten. Das Einsetzen des Implantats kann in einem minimalinvasiven Eingriff erfolgen, bei dem Bänder und andere Strukturen des Knies erhalten bleiben. Meist ist nur ein kurzer Aufenthalt in der Klinik notwendig. Das Implantat ist bereits kurz nach der Operation belastbar.