Prellung im Knie – Probleme, Hilfe, Therapie

Prellung im Knie

Eine Prellung ist die Art und Weise des Traumas. Sie führt zu Hämatomen und Gewebeschädigungen unter der Haut. Ursache dafür ist meistens ein Schlag von außen. Knieprellungen kommen außerdem durch Stürze zustande. Durch die Art und Weise, wie wir Menschen uns beim Fallen abstützen, ist das Knie mit am häufigsten von Prellungen betroffen. Die Verletzung ist aber meist harmlos und heilt von ganz allein.

Welche Schäden kann eine Prellung im Knie verursachen?

Immer dann, wenn das Knie schnell auf eine harte Oberfläche trifft, werden die Haut, Blutgefäße, Sehnen, Bänder, Muskeln und Knochen zusammengedrückt. Da im Knie die Knochen fast direkt unter der Haut liegen, haben Blutgefäße nur wenig Platz zum Ausweichen. Ist der Druck zu groß, reißen kleinere Adern und Lymphgefäße. Wird die Haut nicht aufgeschürft, kann das austretende Blut nicht wegfließen und sammelt sich im Gewebe an: Es entsteht ein Bluterguss.

Die drei Arten von Prellungen im Knie

Je nachdem welche Strukturen genau betroffen sind, gibt es drei verschiedene Arten von Prellungen im Knie. Für Laien ist der Unterschied nicht immer sofort ersichtlich. Außerdem treten häufig Zwischen- und Mischformen auf. Die verschiedenen Arten von Knieprellungen unterscheiden sich nicht in der Behandlung. Lediglich der Ort des Schmerzes und die zugrundeliegenden Schäden sind anders:

 

Gelenkprellung: Am häufigsten betreffen Prellungen im Knie die Gelenkkapsel. Durch die Einblutung gerät das Kniegelenk aus dem Gleichgewicht. Das führt in den meisten Fällen zu einer Schwellung, einer eingeschränkten Beweglichkeit und Bewegungsschmerzen.

Muskelprellung: Muskelprellungen betreffen die um das Kniegelenk liegenden Muskeln. Sie sind oft begrenzt und verursachen nur bei Bewegungen, die den jeweiligen Muskel beanspruchen, Schmerzen. Muskelprellungen im Knie verheilen schnell und führen nur selten zu Komplikationen.

Knochenprellung: Knochenprellungen sind selten. Bei ihnen bildet sich ein Erguss direkt zwischen dem Knochen und der Knochenhaut. Meist betreffen sie die Kniescheibe und sind Folge eines schweren Sturzes. Knochenprellungen können besonders langwierig und schmerzhaft sein.

Was beeinflusst die Schwere einer Knieprellung?

Wie schwer die Verletzungen bei einer Prellung im Knie sind, hängt von der Geschwindigkeit des Zusammenstoßes und der betroffenen Fläche ab. Je schneller Sie auf das Knie fallen oder mit etwas Festem zusammenstoßen, desto größer ist der entstehende Druck.

Die Größe der Fläche beim Zusammenstoß ist ebenfalls wichtig. Je kleiner sie ist, desto schlechter kann sich die einwirkende Kraft verteilen. Deswegen kommt es beim Anstoßen an Kanten oder beim Fallen auf spitze Gegenstände häufiger zu Prellungen im Knie als bei normalen Stürzen.

Schmerzen nach Knieprellung?

Beim Aufprall des Knies entsteht in der Regel ein starker scharfer Schmerz, der aber rasch wieder abklingt. Die Intensität des Schmerzes hängt von der Kraft des Aufpralls ab. Im Knie gibt es viele sehr empfindliche Zonen, die bereits bei einem leichten Schlag große Schmerzen verursachen. Das heißt aber nicht automatisch, dass es sich um eine schwere Verletzung handelt. Entscheidend für die Beurteilung ist hier die Entwicklung der Beschwerden.

Ist der erste Schmerz abgeklungen, bleibt bei einer Prellung im Knie oft ein dumpfes Pochen und Druckgefühl zurück. Vor allem die beim Zusammenstoß geplatzten Zellen führen dazu, dass die betroffene Stelle anschwillt. Das Blut aus den gerissenen Adern erhöht den Druck auf das umliegende Gewebe zusätzlich. Die Schmerzrezeptoren reagieren darauf, sodass das Knie auch einige Zeit nach der Prellung meist noch wehtut. Die verletzte Stelle ist dann druckempfindlich.

Typisch für eine Knieprellung sind Bewegungsschmerzen. Je nach Ort der Prellung können Sie das Gelenk nur noch unter Schmerzen beugen oder vollständig strecken. Das liegt daran, dass die jeweilige Bewegung das Gewebe zusammendrückt und dadurch die Schmerzrezeptoren aktiviert. Das heißt aber nicht, dass Sie das Knie nach einer Prellung unbedingt ruhigstellen müssen. Leichte Bewegung fördert die Durchblutung und beschleunigt dadurch die Heilung.

Soforthilfe bei Prellung im Knie

Um den Verlauf einer Knieprellung positiv zu beeinflussen, sind die ersten Minuten nach der Verletzung entscheidend. Indem Sie bei Sportverletzungen die PECH-Regel anwenden, verringern Sie Einblutungen und Schwellungen. Dadurch kann sich das geprellte Knie anschließend schneller wieder erholen. Falls möglich, sollten Sie nach einem Schlag oder Sturz auf das Knie daher folgende Schritte befolgen:

  • Pause einlegen
  • Eis oder kühles Wasser auf die Stelle legen
  • Kompression, zum Beispiel mithilfe einer elastischen Binde oder Bandage
  • Hochlagern des Beins vermindert den Blutfluss und damit die Einblutung

Nach etwa zehn bis 20 Minuten hat der Körper die kaputten Blutgefäße verschlossen. Danach können Sie die Größe des entstehenden Blutergusses kaum noch beeinflussen. Trotzdem helfen Kompression und Hochlagern in den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Prellung. Oft mindern sie auch die Schmerzen. Danach hilft vor allem leichte Bewegung

 

Schmerzen nach Prellung im Knie – wie lange?

Eine leichte Prellung im Knie klingt meistens innerhalb einer Woche wieder ab. Je größer der Bluterguss ist, desto länger benötigt der Körper, um ihn wieder abzubauen. Deswegen ist die richtige Soforthilfe entscheidend, um die Krankheitsdauer zu reduzieren. Solange das Knie schmerzt, sollten Sie das Gelenk schonen, um den Heilungsprozess nicht zu gefährden.

Leichte Bewegung und intermittierendes Kühlen unterstützen die Regeneration. Außerdem können Sportsalben hilfreich sein. Sie wirken einerseits kühlend, was den Schmerz lindert. Andererseits fördern sie aber auch die Durchblutung und damit die Heilung.

Die Heilung einer schweren Prellung kann sich bis zu vier Wochen hinziehen. In dieser Zeit ist das Knie nicht voll belastbar. Sind die ersten Beschwerden abgeklungen, sollten Sie es aber auch nicht mehr vollständig schonen. Spaziergänge, Radfahren und Schwimmen sind gute Methoden, um die umliegende Muskulatur fit zu halten und den Bluterguss schneller abzubauen. Damit reduzieren Sie das Verletzungsrisiko, wenn Sie das Training nach der Prellung im Knie wieder aufnehmen.

Welcher Arzt bei einer Knieprellung?

Verbessern sich die Beschwerden nicht merklich innerhalb einiger Tage, sollten Sie einen Arzt oder Ärztin aufsuchen. Leiden Sie unter starken Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit, sind Unfallchirurg:innen oder Orthopäd:innen die richtigen Ansprechpartner. Der Facharzt oder die Fachärztin überprüft, dass keine anderen schwerwiegenderen Verletzungen als die Prellung vorliegen. Anschließend kann er oder sie Ihnen außerdem schmerzlindernde Medikamente und passende Verbände verschreiben.

Gibt es Komplikationen bei einer Prellung im Knie?

In den meisten Fällen heilt eine Prellung des Knies ohne Probleme ab. Nach einigen Wochen ist das Gelenk wieder voll belastbar und es bleiben keine Einschränkungen zurück. Bei schweren Prellungen mit langer, starker Schwellung besteht das Risiko einer Schleimbeutelentzündung. Schleimbeutel reduzieren die Reibung im Gelenk und dienen als Stoßdämpfer. Werden sie durch den Druck der Schwellung gereizt, können sie sich entzünden.

Das führt ebenfalls zu einer Schwellung. Gleichzeitig ist die Stelle rund um den Schleimbeutel gerötet und warm. Eine Entzündung des Schleimbeutels an der Vorderseite des Knies oder des Hoffa-Fettkörpers zwischen Schienbeinkopf und Kniescheibe äußert sich außerdem in Form von Schmerzen bei Druck auf die Stelle oder beim Beugen des Knies.

Krankschreibung nach Knieprellung?

In den ersten 48 Stunden nach einer Prellung ist es ratsam, das Knie zu schonen. Damit reduzieren Sie die Einblutung und Schwellung, was den Heilungsprozess beschleunigt. Sind Sie im Job den ganzen Tag auf den Beinen oder arbeiten körperlich schwer, kann eine Krankschreibung für diesen Zeitraum sinnvoll sein. Außer bei einer sehr heftigen Prellung im Knie benötigen Sie darüber hinaus aber keine Schonung. Im Zweifelsfall können Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin die Art der Arbeitsbelastung schildern. Dieser/Diese entscheidet dann individuell, ob und wie lange eine Krankschreibung sinnvoll ist.

Wie stelle ich fest, ob bei der Prellung des Knies die Kniescheibe gebrochen ist?

Bei unglücklichen Stürzen und Schlägen mit gebeugtem Knie lastet eine große Kraft auf der Kniescheibe. Ist sie zu groß, kann es zu einem Bruch, einer sogenannten Patellafraktur, kommen. Anders als die meist harmlose Prellung des Knies ist ein Bruch der Kniescheibe eine schwere Verletzung. In den meisten Fällen kann das betroffene Bein bei einer Patellafraktur nicht mehr belastet werden. Auch das Anheben des Beins in gestrecktem Zustand ist oft nicht mehr möglich. Ein Facharzt oder Fachärztin bestätigt die Diagnose Patellafraktur mit bildgebenden Verfahren. Auf dem Röntgenbild wird der genaue Verlauf des Bruchs sichtbar. Dieser entscheidet darüber, ob eine Operation nötig ist oder eine konservative Behandlung ausreicht. Haben Sie den Verdacht, dass Sie sich die Kniescheibe gebrochen haben, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt oder Ärztin aufsuchen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Prellung im Knie und einer Verstauchung?

Sowohl Prellungen als auch Verstauchungen gehören zu den leichten Verletzungen des Knies. Sie können die Symptome oft selbst behandeln und müssen nicht zwingend zum Arzt oder Ärztin gehen. Die Erkrankungen unterscheiden sich aber in ihrer Entstehung und den betroffenen Strukturen: Prellungen entstehen, wenn durch Schläge oder Stürze das Gewebe gequetscht wird. Hiervon sind meist Gelenkkapsel, Muskeln oder Knochen betroffen.

Verstauchungen treten auf, wenn Sie Ihr Kniegelenk über seine normale Beweglichkeit hinaus belasten. Die starke Dehnung lässt die Fasern in Muskeln, Sehnen und Bändern reißen. Auch die Gelenkkapsel kann betroffen sein. Eine Verstauchung, Bänderdehnung oder Zerrung ist damit die Vorstufe zu einem Riss der entsprechenden Strukturen.