Nekrose: Ursachen, Formen, Symptome und Behandlung von absterbendem Gewebe

Nekrose

Als Nekrose oder Nekrobiose bezeichnen Mediziner:innen das Absterben einzelner Körperzellen oder ganzer Zellverbände in einem lebenden Organismus. Im Gegensatz zum geplanten Zelltod, der sogenannten Apoptose, ist eine Nekrobiose immer krankhaft und wird durch externe Faktoren oder Erkrankungen ausgelöst. Bereits abgestorbenes Zellgewebe wird als nekrotisch bezeichnet. 

Ursachen für den Zelltod

Es gibt eine ganze Reihe an Faktoren, die Körperzellen irreparabel schädigen können. Zu den wichtigsten gehören: 

  • Sauerstoffmangel
  • Nährstoffmangel
  • Gifte
  • Verbrennungen
  • Erfrierungen
  • Verätzungen
  • Strahlung
  • Krankheiten
  • Infektionen
  • Verletzungen

Die verschiedenen Nekroseformen

Die verschiedenen Arten von Gewebe im Körper sterben unterschiedlich ab. Die am häufigsten vorkommenden Nekrobiosen (unwiderrufliches Absterben von Zellen als Phase vor dem eigentlichen Zelltod, der Nekrose) sind die Koagulationsnekrose und die Kolliquationsnekrose. Erstere tritt in proteinreichem Zellgewebe wie den Muskeln oder dem Herz auf. Aufgrund von Überbelastung oder Sauerstoffmangel schwellen die Zellen an und übersäuern. Das zerstört die Proteine im Inneren und lässt sie aneinanderhaften, sodass sich die Zellorganellen langsam auflösen. Man kann diese Art der Nekrose bei aufgrund von Hitze geronnenem Eiweiß sehen. 

Die Kolliquationsnekrose tritt in fettreichem und eiweißarmem Gewebe wie den Nervenzellen im Gehirn auf. Auch hier schwellen die Körperzellen zuerst an, dann verflüssigt sich ihr Inhalt jedoch, statt sich zu verfestigen. Deswegen erscheint das abgestorbene Zellgewebe hier matschig und schmierig. Man spricht auch von „Verseifung“.

Symptome bei einer Nekrose

Da die umliegenden Rezeptoren noch intakt sind, geht eine Nekrobiose in der Regel mit starken Schmerzen im betroffenen Bereich einher. Die sterbenden Körperzellen schütten außerdem entzündungsfördernde Stoffe aus, die zu einer Rötung, Schwellung, Überwärmung und einem Spannungsgefühl führen. Befindet sich die Nekrose in der Haut, treten oftmals Eiter und Wundflüssigkeit aus. Zudem sind gelbliche bis bräunlich-schwarze Verfärbungen zu beobachten.  

 

Eine große Nekrose kann auch allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen hervorrufen. Dies geschieht insbesondere, wenn sich das abgestorbene Gewebe entzündet hat und mit Bakterien infiziert ist. 

Behandlung und Therapie von nekrotischem Gewebe

Kleinere Nekrosen kann der Körper in der Regel durchaus selbst heilen. Die sterbenden Zellen locken mit der Freisetzung entsprechender Botenstoffe Immunzellen an, die sie abbauen. Anschließend teilen sich die umliegenden Körperzellen, um die entstandene Lücke zu schließen. Bei größeren Nekrosen, Entzündungen oder sogar Auftreten von Allgemeinsymptomen wie Fieber und Schüttelfrost und wenn die Ursache für das Absterben der Zellen unbekannt ist, sollten Betroffene allerdings immer umgehend einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. 

Zur Behandlung einer Nekrose muss zuerst der Grund für das Absterben des Zellgewebes gefunden und behoben werden. Erst wenn die Körperzellen wieder mit allem gut versorgt sind, können sie sich regenerieren. Die größte Gefahr lauert dabei immer in einer Entzündung, da das tote Zellgewebe besonders anfällig für die Besiedlung durch Bakterien ist. Deswegen verschreiben Ärzt:innen häufig vorbeugend antibiotische Medikamente oder entfernen die toten Zellen aus der Wunde, um die Wundheilung und Regeneration zu beschleunigen.