Die Epiphysen am Knie

Epiphyse

Die Medizin teilt die langen Röhrenknochen in den Extremitäten in drei Abschnitte ein: Epiphyse, Metaphyse und Diaphyse. Jeder dieser Teile erfüllt eine oder mehrere wichtige Aufgaben.

Was ist die Epiphyse am Knie?

Als Epiphysis ossis bezeichnen Mediziner die Enden der langen Röhrenknochen. Die Zirbeldrüse im Gehirn, die Epiphysis cerebri, wird ebenfalls als Epiphyse bezeichnet. Beide Strukturen haben aber nichts miteinander zu tun.

Die Knochenenden haben typischerweise die Form von zwei Höckern. Zum Knochenschaft hin geht die Epiphysis in die Metaphyse genannte Wachstumsfuge über. In diesem Bereich wächst der Knochen bei Kindern und Jugendlichen. An die Metaphyse schließt sich die schlanke Mitte des Knochens an: die Diaphyse oder der Knochenschaft.

Wo liegt die Epiphyse am Knie?

Sowohl der Oberschenkelknochen als auch das Waden- und das Schienbein sind Röhrenknochen mit epiphysären Enden. Dementsprechend treffen im Kniegelenk gleich drei Knochenenden aufeinander. Dank des Gelenkknorpels und der Menisken passen sie perfekt aufeinander und gleiten ohne Reibung oder Widerstand übereinander.

Welche Aufgabe hat die Epiphyse?

Im Bereich der Knochenenden verbreitern sich die langen und schlanken Röhrenknochen, um größere Kontaktflächen für die Gelenke zu bilden. Durch die breiten Verbindungen am Knie reduziert sich die Belastung beim Gehen, Laufen und Springen und verteilt sich gleichmäßig auf eine größere Fläche. Durch ihre Form geben die Epiphysenenden dem Kniegelenk außerdem Stabilität. Ihre Anatomie ist so angelegt, dass die Knochen eine Führung haben und nicht so schnell aus der Bahn geraten können.

Im Inneren der Epiphyse, in den Hohlräumen des schwammartigen Knochengewebes, befindet sich das rote Knochenmark. Hier bildet der Körper rote Blutkörperchen, die für den Transport von Sauerstoff im Blut zuständig sind. Die Blutplättchen, deren Aufgabe das Verschließen von Wunden ist, und weiße Blutkörperchen zur Abwehr von Krankheiten und Eindringlingen entstammen ebenfalls dem roten Knochenmark.

Welche Krankheiten treten an den Knochenenden auf?

Die Epiphysenenden sind für starke Beanspruchungen gemacht und daher äußerst stabil. Knieverletzungen betreffen deswegen nur in Ausnahmefällen die Epiphyse. Die umliegenden Bänder, Menisken und Muskeln geben bei einer Überlastung schneller nach als der Knochen selbst.

Bei Kindern und Jugendlichen bestehen die Knochenenden allerdings noch nicht aus festem Knochenmaterial, sondern aus Knorpel. Erst im Laufe der Zeit wird die zunächst knorpelige Epiphye knöchern umgebaut und immer fester. Deswegen können Verletzungen im Kindes- und Jugendalter an dieser Stelle zu bleibenden Verformungen führen. Diese bereiten nicht nur unmittelbar Schmerzen, sondern erhöhen außerdem das Risiko für vorzeitigen Gelenkverschleiß und die Entstehung einer Arthrose.