Chondrozyten: Alles über Knorpelzellen

Chondrozyten

Der Begriff Chondrozyten setzt sich aus den griechischen Wörtern „chondros“ für Knorpel und „kytos“ für Zelle zusammen. Es handelt sich bei Chondrozyten also um die Knorpelzellen, die zusammen mit anderen Bestandteilen zum Beispiel den Gelenkknorpel zwischen den Knochen bilden.

Wo gibt es im Körper Knorpelgewebe?

Knorpel kommt im Körper an vielen Stellen vor. Im Wachstum sind die knorpeligen Enden der Knochen für die Längen- und Dickenzunahme der Knochen verantwortlich. Zudem bildet er feste Verbindungen zwischen Knochen (zum Beispiel an den Rippen) oder formt Körperteile wie Ohren, Kehlkopf und Nase. Ein speziell angepasstes Gewebe ist der Gelenkknorpel, der zwischen den Knochenenden liegt und dort für einen reibungslosen Ablauf bei Bewegungen sorgt.

Histologie: Welche Knorpelzellarten gibt es?

Wissenschaftler/-innen unterscheiden drei verschiedene Arten von Knorpelgewebe und -zellen:

  1. Hyaliner Knorpel (zum Beispiel in Gelenken und Bronchien)
  2. Elastischer Knorpel (zum Beispiel an Ohr und im Kehlkopf)
  3. Faserknorpel (zum Beispiel in den Bandscheiben und Menisken der Kniegelenke)

Wie werden Chondrozyten versorgt?

Mit Ausnahme des Gelenk- und Faserknorpels ist Knorpel von einer Knorpelhaut, dem Perichondrium, umgeben. Die Knorpelhaut ist gut durchblutet und versorgt die einzelnen Zellen indirekt über Diffusion mit Nährstoffen, da der Knorpel selbst gefäßlos ist. Im Gelenkknorpel fehlt das Perichondrium allerdings. Hier ernähren sich die Zellen ausschließlich über die Gelenkflüssigkeit, die von der Gelenkschleimhaut gebildet und auf den Gelenkflächen verteilt wird. Bewegung fördert diese Art der Ernährung. Daher kann der Gelenkknorpel bei körperlicher Inaktivität und Bewegungsmangel wortwörtlich verhungern.

Aufbau und Funktionsweise von Knorpelgewebe

Unabhängig von seiner Art besteht Knorpel nur zu etwa einem Prozent aus Knorpelzellen. Sie sind dabei in kleinen Gruppen, in sogenannten Chondronen, angeordnet, die jeweils in einer Knorpelhöhle liegen. Um sie herum befindet sich extrazelluläre Matrix. Sie besteht aus verschiedenen Komponenten wie Kollagenfibrillen, Wasser, Proteoglykanen und Hyaluronsäure, die von den Knorpelzellen produziert werden. Zusammen bilden sie ein festes, aber trotzdem elastisches und bewegliches Gewebe.

Was machen Chondroblasten?

Chondroblasten sind die Vorläuferzellen der Chondrozyten. Im Gegensatz zu diesen können sie sich vermehren sowie die Matrix bilden und sind daher am Aufbau und Wachstum des Knorpelgewebes beteiligt. Sobald der Knorpel ausgewachsen ist und sich die Chondroblasten in der Matrix selbst eingemauert haben, verlieren sie ihre Teilungsfähigkeit und werden zu Chondrozyten.

Was produzieren Knorpelzellen?

Chondroblasten produzieren das um sie herum liegende Knorpelgewebe. Dieses Knorpelgewebe besteht zu einem großen Teil aus Wasser (ca. 75%) und extrazellulärer Matrix. Die extrazelluläre Matrix besteht wiederum aus:

  • Kollagen (im hyalinen Knorpel hauptsächlich Typ II)
  • Proteoglykanen (Proteinkern mit gebundenem Glykosaminoglykanen (GAG) und Chondroitinsulfat) und
  • Hyaluronsäure