Chondromatose: Gutartige Wucherung des Gelenkknorpels

Chondromatose

Bei einer Chondromatose bildet der Körper eine Vielzahl gutartiger knorpeliger Gelenkkörper, die sogenannten Chondrome. Die Ursache ist derzeit noch nicht geklärt. Bei dieser Erkrankung werden manchmal über einhundert kleine Knorpelstrukturen aus der Synovialis (Gelenkschleimhaut) gebildet und in das Gelenk abgegeben. Selten tritt die Erkrankung auch an Schleimhäuten der Sehnenscheiden oder Schleimbeutel auf. Sie wird daher auch als synoviale Chondromatose bezeichnet, die vor allem die großen Gelenke Knie, Schulter, Ellenbogen und gelegentlich auch das Hüftgelenk befällt. Meist ist nur ein Gelenk betroffen. Die Erkrankung kommt sehr selten vor.

Wie erkennt man eine Chondromatose?

Als freie Gelenkkörper führen die Chondrome häufig zu Einklemmungserscheinungen, Schmerzen, Gelenkreizungen und Gelenkergüssen.

Die Ärztin oder der Arzt diagnostiziert die Erkrankung aufgrund der typischen Symptome und anhand von Röntgenaufnahmen des betroffenen Gelenks. Chondrome lagern Kalzium ein und sind auch im Röntgenbild erkennbar. Zudem kann mit Hilfe einer MRT das genaue Ausmaß und etwaige Schäden im Gelenk dargestellt werden. Mit einer Gelenkspiegelung kann die Ärztin oder der Arzt die Gelenkkörper und die Gelenkschleimhaut direkt untersuchen und auch entfernen.

Wie wird eine Chondromatose behandelt?

Liegt der überflüssige Gelenkknorpel so, dass er keine Schmerzen oder Einschränkungen verursacht, ist eine Behandlung nicht zwingend notwendig. In den meisten Fällen führen die Ablagerungen im Gelenk aber zu einer Belastung der Gelenkstrukturen sowie Entzündungen und begünstigen die Entstehung einer Arthrose. Um Folgeschäden zu vermeiden, empfiehlt sich daher eine frühzeitige Behandlung.

Die bewährte Therapie für Betroffene mit Gelenkchondromatose ist die chirurgische Entfernung der Chondrome. Je nach Größe und Ausmaß der Erkrankung erfolgt die Operation minimalinvasiv mittels Arthroskopie oder am offenen Gelenk. Die Chirurgin oder der Chirurg entfernt meist auch die Gelenkschleimhaut, die für die Produktion der überflüssigen Knorpelzellen verantwortlich ist. Dadurch lässt sich der erneuten Bildung von knorpeligen Gelenkkörpern vorbeugen.

Selten tendieren die Chondrome zu bösartiger Entartung. Dennoch werden die entfernten Gelenkkörper und die Schleimhaut histologisch untersucht.

In einigen Fällen kommt es zu Rückfällen mit erneuter Bildung der knorpeligen Gelenkkörper. Häufig dann, wenn die Schleimhaut nicht komplett entfernt werden konnte. Bei häufigen Rückfällen kommt auch eine Bestrahlung in Betracht.