Was ist eine Chondromalazie?

Chondromalazie

Der Begriff Chondromalazie leitet sich vom griechischen Wort „chondros“ für Knorpel ab und lässt sich frei mit „Knorpelerkrankung“ übersetzen. Definitionsgemäß handelt es sich um eine Knorpelerweichung. Das Kniegelenk ist besonders häufig von dieser Erkrankung betroffen. Sie kann aber prinzipiell in jedem Gelenk auftreten.

Wie entsteht Chondromalazie?

In den meisten Fällen ist eine Knorpelerkrankung die Folge einer Überlastung des Gelenkknorpels. Etwa durch exzessiven Sport oder anhaltende körperliche Belastung, zum Beispiel im Beruf. Auslöser kann aber auch ein Unfall und eine dabei entstehende Prellung oder Quetschung des Gelenkknorpels sein. In jedem Fall besteht ein Ungleichgewicht zwischen Belastung und Belastbarkeit des Gelenkknorpels im Knie oder in einem anderen Gelenk, was zu bleibenden Schäden führen kann.

Was sind typische Symptome einer Knorpelerkrankung?

Häufig kommt es bei Bewegung zu Knirsch- und Knackgeräuschen im Gelenk. Bei der klinischen Untersuchung lässt sich zudem häufig ein Druckschmerz im Bereich des Gelenkspaltes auslösen. Höhergradige Knorpelschäden schmerzen auch bei Belastung und Bewegung. In manchen Fällen bildet sich ein Erguss im Gelenk, der als Schwellung von außen sichtbar ist.

 

Mittels Röntgenaufnahmen lassen sich leichte Knorpelerkrankungen meist nicht erkennen. In einem MRT kann der Knorpel deutlich besser beurteilt werden. Eine Knorpelerweichung geht aber auch hier nicht zwingend mit sichtbaren Veränderungen einher. Erst wenn die Schäden schon fortgeschritten sind, verdichtet sich durch den erhöhten Druck der freiliegende Knochen, um der Belastung standzuhalten. Dies lässt sich sowohl im MRT als auch im Röntgenbild als sogenannte subchondrale Sklerose erkennen.

Welche Behandlungen gibt es bei Chondromalazie?

Zunächst erfolgt der Versuch einer konservativen Therapie. Indem das betroffene Gelenk geschont wird, gehen Schmerzen und Schwellung zurück und einem Fortschreiten der Schädigung des Knorpelgewebes wird entgegengewirkt. Kälte- und Wärmebehandlungen sowie Ultraschalltherapie helfen zusätzlich beim Abklingen der Schwellung und unterstützen die Regeneration des Knorpelgewebes. Seine Regenerationsfähigkeit ist jedoch begrenzt. Schwere Knorpelschäden sind in der Regel bleibend.

Tritt durch die konservative Therapie keine ausreichende Besserung ein, kann eine Operation erfolgen. Im Rahmen einer Gelenkspiegelung, der sogenannten Arthroskopie, kann die/der behandelnde Arzt/Ärztin das genaue Ausmaß des Knorpelschadens bestimmen. Mit Hilfe einer Knorpelzelltransplantation beispielsweise können Defekte im Gelenkknorpel geschlossen und damit ein Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden. Langfristig lässt sich so der Ausweitung einer Chondromalazie zu einer Chondropathie und einer daraus entstehenden Arthrose vorbeugen.

Knieschmerzen innen

Aus dem Auftreten des Knieschmerzes an der Innenseite des Knies kann man noch keine eindeutige Diagnose ableiten: Zwar ist er oft ein Zeichen dafür, dass der Innenmeniskus geschädigt ist; doch auch andere Ursachen kommen infrage, beispielsweise eine Schleimbeutelentzündung, eine Sehnenreizung oder ein Sehnenschaden an der rückseitigen Oberschenkelmuskulatur (sog. Kniebeuger). Auch allgemeiner Gelenkverschleiß kann unter gewissen Umständen Schmerzen an der Knieinnenseite verursachen. Auch hier ist also eine genaue Untersuchung durch den Facharzt unabdinglich, um eine eindeutige Diagnose zu stellen.

Knieschmerzen außen

Natürlich können Knieschmerzen auch an der Knieaußenseite vorkommen. Nicht selten deuten Schmerzen in diesem Bereich auf einen Schaden an Meniskus oder Außenband hin. Es gibt aber noch viele weitere Krankheitsbilder, die Schmerzen an der Außenseite des Kniegelenks verursachen können. Oftmals handelt es sich zunächst „nur“ um die Folgen einer einseitigen Belastung des Knies, zu der es beispielsweise durch Hüft-, Fuß- oder Kniefehlstellungen kommen kann. Werden diese Ursachen rechtzeitig behandelt (beispielweise mit Physiotherapie), legt sich auch der Schmerz meist schnell wieder. Bleibt die einseitige Belastung jedoch längerfristig unbehandelt, können dauerhafte Schäden am Kniegelenk (z.B. Knorpelschäden, Arthrose) die Folge sein. Auch das so genannte Läuferknie, ein Sonderfall der Überbeanspruchung des Kniegelenks, sowie Schäden an den Sehnen können Knieschmerzen an der Außenseite des Gelenks verursachen.

Knieschmerzen vorne

Knieschmerzen, die an der Vorderseite des Knies auftreten, stehen zumeist mit der Patella, (Kniescheibe) in Zusammenhang. Schäden an und Probleme mit der Kniescheibe können diverse Ursachen haben. Wie so oft, kann der Schmerz vielfach auf Überbeanspruchung oder Fehlbelastung – oder Verschleißerscheinungen in deren Folge – zurückgeführt werden. Doch auch Krankheitsbilder wie das Plicasyndrom oder eine so genannte Patellaluxation können Ursachen für Beschwerden vorn am Knie sein.

Schmerzen Kniekehle

Schmerzen am Knie, die in der Kniekehle lokalisiert sind, kommen ebenfalls häufig vor. Sie sind oft durch eine Bakerzyste bedingt, eine Auswölbung der Gelenkkapsel, die durch chronische Reizung verursacht wird. Doch auch eine Arthrose, Meniskusschäden oder Probleme mit den Blutgefäßen können Ursache von Schmerzen in der Kniekehle sein.

Schmerzen Kniescheibe

Manchmal lässt sich der gefühlte Schmerz auch direkt der Kniescheibe zuordnen, zum Beispiel, weil der Schmerz direkt in Zusammenhang mit einer Bewegung der Kniescheibe steht. Im Prinzip kommen hier als Ursache all die Krankheitsbilder in Frage, die auch allgemein bei Schmerzen vorne im Knie mögliche Diagnosen darstellen. Dazu zählen insbesondere das Plicasyndrom, die Patellaluxation sowie Fehl- und Überbelastung und Verschleiß bis hin zur Arthrose. Doch auch etwa ein Bruch der Kniescheibe kommt als Ursache in Frage. Ein Orthopäde kann auch hier die Ursache leicht über eine Anamnese, körperliche Untersuchung sowie in der Regel auch bildgebende Verfahren feststellen.

Gelenkschmerzen: Ihre Fragen und Probleme im Fokus

Wie schon eingangs festgehalten: Gelenkschmerzen sind ein Problem, das sehr viele Menschen im Laufe ihres Lebens betrifft. Oftmals sind die Ursachen harmlos, und die Symptome können leicht behandelt werden. Es gibt aber auch ein paar schwerwiegendere Erkrankungen, die so früh wie möglich erkannt werden sollten, um die Gelenke zu erhalten und Schmerzen so weit wie möglich zu reduzieren. Wann aber ist es Zeit zum Arzt zu gehen? Wie schätze ich meine eigenen Beschwerden ein? Diese und viele andere Fragen stellen sich Betroffene häufig. Wir haben hier darum einige der am häufigsten gestellten Fragen rund um Gelenkschmerzen und andere Beschwerden der Gelenke zusammengestellt.

Welche Gelenke sind am häufigsten von Gelenkbeschwerden betroffen?

Schmerzen bei Belastung bzw. Belastungsschmerz treten immer in konkreten Belastungssituationen auf. Typisch sind Schmerzen beim Treppenlaufen. Dies kann z.B. auf eine Fehlbelastung der Knie, eine Entzündung oder Erkrankung hinweisen. Mehr zum Thema Fehl- und Überbelastung lesen Sie in unserem Beitrag zum Thema „Fehlbelastung“.

Wie kann ich Gelenkschmerzen vorbeugen?

Gelenkschmerzen können Sie auf vielfältige Weise vorbeugen. Das wichtigste Element dabei ist jedoch: viel Bewegung. Wer sich regelmäßig bewegt, hält die Gelenke fit und geschmeidig. Im Kniegelenk etwa sorgt erst die Bewegung dafür, dass sich die Gelenkflüssigkeit optimal im Gelenk verteilen kann. Das beugt Verschleiß vor.

Natürlich ist auch darauf zu achten, wie man sich bewegt. Am besten sind knie- und gelenkschonende Sportarten wie Wandern, Schwimmen oder auch Radfahren. Wer viel am Schreibtisch sitzt, kann auch mit einfachen Übungen zwischendurch die Gelenke immer mal wieder in Bewegung bringen.

Achten Sie beim Sport auch auf Zeichen Ihres Körpers, und versuchen Sie, Fehlhaltungen ebenso zu vermeiden wie Überbeanspruchung. Das mindert das Risiko von Sportverletzungen wie Kreuzbandriss oder Meniskusschäden. Sind Ihnen Fehlstellungen wie ein Beckenschiefstand oder eine Fußfehlstellung bekannt, weil diese bereits von einem Arzt diagnostiziert wurden, sollten Sie diese gegebenenfalls korrigieren lassen, um Folgeschäden zu vermeiden.

Auch das Gewicht spielt eine Rolle bei Gelenkschmerzen. Dies gilt natürlich auch gerade für Kniegelenke, die die Last des Körpers ohnehin in besonderem Maße mittragen. Wer an Übergewicht leidet, sollte daher unbedingt eine Gewichtreduktion anstreben. Dies kann am besten mit einer Ernährungsumstellung einhergehen, denn eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist auch für die Gelenke mittelbar gut. So stellen sie sicher, dass Ihr Körper mit den richtigen Nährstoffen in ausreichender Zahl versorgt ist. Alkohol und Tabak sind hingegen, auch für die Gelenke, schädlich: Alkohol kann den Harnsäurespiegel in die Höhe treiben und so Gicht befördern. Tabak wiederum steht im Verdacht, das Arthroserisiko maßgeblich zu erhöhen.

Gibt es Wetterfühligkeit in den Gelenken?

Nicht wenige Menschen schwören Stein und Bein, dass sich bei ihnen die Gelenkschmerzen mehren, sobald es draußen kalt und feucht wird – oder dass sie gar bereits in den Gelenken spüren, wenn ein Wetterumschwung bevorsteht. Wissenschaftlich belegt ist dies jedoch nicht. Die Frage des Einflusses von Witterungsbedingungen auf die Schmerzintensität wurde bereits vielfach untersucht. Vermutungen der Wissenschaftler gehen unter anderem dahin, dass Menschen bei Feuchtigkeit und Kälte körperlich weniger aktiv sind, was generell zu mehr Gelenkbeschwerden führen kann. Allerdings sei die Wetterfühligkeit ein individuelles Phänomen und ließe keine Generalisierungen zu.

Sollten Sie also das Gefühl haben, dass Ihre Gelenkschmerzen bei Kälte oder feuchtem Wetter zunehmen, überlegen Sie, ob Sie für mehr Bewegung sorgen können. Durch regelmäßige Bewegung werden die Gelenke ganz buchstäblich geschmiert, da sich dadurch die Gelenkflüssigkeit im Gelenk besser verteilen kann. So bleiben die Gelenke durch regelmäßige Bewegung geschmeidig. Die Schmerzen zu behandeln, indem Sie die Bewegung reduzieren, ist also in aller Regel keine gute Idee.

Behandlung von Gelenkschmerzen: Welcher Arzt kann mir helfen?

Für alle Beschwerden in den Knochen, Muskeln und Gelenken, auch natürlich den Kniegelenken, ist ein Orthopäde der wichtigste Ansprechpartner. Sie können Ihn direkt aufsuchen oder sich von Ihrem Hausarzt überweisen lassen.

Der Orthopäde kann mit Anamnese, körperlicher Untersuchung und bildgebenden Verfahren in der Regel eine Diagnose stellen. In Einzelfällen können dann weitere Spezialisten hinzugezogen werden, insbesondere, wenn das Problem nicht ursächlich ein orthopädisches ist. Manchmal liegt etwa eine Erkrankung der Nerven zugrunde. In dem Fall wäre dann ein Neurologe hinzuzuziehen. Wer also im Einzelfall der richtige behandelnde Arzt für Ihre Beschwerden ist, kann daher nicht pauschal beantwortet werden. In jedem Fall sind der Hausarzt bzw. der Orthopäde die ersten und wichtigsten Anlaufstellen, wenn es um Gelenkschmerzen geht.

Woher kommen Gelenkschmerzen in mehreren Gelenken?

Bei akuten oder gar bereits länger bestehenden Schmerzen in mehreren Gelenken ist in jedem Fall ein Arzt aufzusuchen. Solche in mehreren Gelenken zugleich auftretenden Schmerzen an den Knochen sind oft ein Indikator für entzündliche Erkrankungen, beispielsweise für Gicht oder rheumatoide Arthritis. In seltenen Fällen können auch Kinder und Jugendliche von solchen Krankheiten betroffen sein. Abgeklärt werden sollten solche Gelenkschmerzen in mehreren Gelenken daher auf jeden Fall.

Gelenkschmerzen: Wie entsteht Arthrose?

Generell wird davon ausgegangen, dass eine Arthrose immer eine reine Verschleißerkrankung ist. Fehlhaltungen und Überbeanspruchung führen zu einer Erweichung des Knorpels, dann zu fortschreitendem Abrieb, bis die Knorpelsubstanz vollständig abgerieben ist – dann ist die Arthrose mit ihren entzündlichen Prozessen da.

Das ist aber neueren Erkenntnissen zufolge nicht ganz korrekt. Vielmehr geht der Verschleiß nicht von der Überbelastung bzw. einer Fehlhaltung aus, sondern von einem initialen Schaden am Knorpel. Dieser kann beispielsweise durch eine Verletzung, eine Entzündung oder eine Infektion entstehen.

Fazit: Symptome, Prophylaxe und Behandlung von Gelenkbeschwerden

Gelenkbeschwerden sind weit verbreitet, und sie sind unangenehm. Werden sie rechtzeitig erkannt, können sie zumeist gut behandelt werden, so dass der Patient am Ende deutlich weniger Schmerzen hat oder gar schmerzfrei ist.

Welche Behandlung oder welche Therapie im Einzelfall sinnvoll ist, hängt ganz davon ab, welche Art von Gelenkschmerzen vorliegen und was die Grunderkrankung ist. Rheuma muss selbstverständlich anders behandelt werden als Arthrose oder Arthritis.

Bei leichten Gelenkbeschwerden, zum Beispiel nach zu viel Sport, helfen oft auch einfache Schmerzsalben aus der Apotheke. Auch Wärmepflaster aus Apotheke und Drogerie können dann schon Linderung bringen.

In der Therapie von Rheuma und anderen rheumatischen bzw. entzündlichen Krankheiten können Medikamente helfen. Medikamente werden, jenseits von entzündungsbedingten Krankheiten, auch zur Schmerzreduktion eingesetzt. Oft werden Medikamente mit solchen schmerzlindernden Wirkstoffen auch direkt in die Muskeln gespritzt und nicht in Tablettenform eingenommen. Bei Gicht, aber auch ganz generell, spielt die Ernährung eine große Rolle. Sie sollte ausgewogen sein, auf Tabak sowie Alkohol sollte möglichst verzichtet werden.

Weiterhin spielt Bewegung als Therapie eine große Rolle, beispielsweise in Form von Wassergymnastik, Physiotherapie und Ergotherapie. So kann die Beweglichkeit gezielt trainiert, aber auch etwaige Fehlstellungen korrigiert werden.

Dazu können auch Orthesen zum Einsatz kommen. Je nachdem, wo die Ursache bzw. das Problem liegt, können beispielsweise Schuheinlagen oder Schienen helfen, Fehlstellungen der Hüfte oder des Fußes zu korrigieren. Orthesen können auch zur Stabilisierung oder Entlastung des Gelenks eingesetzt werden.

In jedem Fall wird der Arzt immer versuchen, die Symptome wie Schmerz und Bewegungseinschränkungen so gut wie möglich zu lindern und ein Fortschreiten der Krankheit, beispielsweise der Abnutzung von Knochen und Knorpel, zu verhindern, ohne dass ein Eingriff vorgenommen werden muss.

Ist die Erkrankung aber bereits zu weit fortgeschritten, kann ein Eingriff nötig sein, beispielsweise um Knorpelschäden zu beheben. Erst als allerletzte Option wird eine Gelenkprothese in Erwägung gezogen.