Was bedeutet Abduktion in Bewegung und beim Sport?

Abduktion

Abduktion ist der Fachbegriff für eine Bewegungsrichtung von Gliedmaßen bei Tieren und Menschen. Sie ist das Gegenteil der Adduktion. Von einer Abduktionsbewegung sprechen Sportexperten/Sportexpertinnen und Mediziner/-innen immer dann, wenn ein Arm oder Bein seitlich vom Körper wegbewegt wird.

Auch das Abspreizen von Zehen, Händen und Fingern ist eine Abduktionsbewegung. Sie bezeichnet immer den Weg des Körperteils von der Längsachse seines Ursprungs weg. Da dieser Begriff gerade im Bereich der Finger verwirrend sein kann, hat sich hier die Unterscheidung zwischen Ulnarabduktion und Radialabduktion durchgesetzt. Bei Ersterer bewegt sich die Hand in Richtung Elle (Ulna), bei Letzterer in Richtung Speiche (Radius).

Wie funktioniert die Abduktion?

Für die Abduktionsbewegungen der Beine und Arme sind einige wenige Muskeln verantwortlich. Einige weitere unterstützen die Bewegung, sind aber vorrangig für andere Richtungen zuständig. Die sogenannten Abduktoren haben ihren Ursprung am nächstgrößeren Gelenk, also der Schulter oder der Hüfte. Von dort aus ziehen sie zum Oberarm- beziehungsweise Oberschenkelknochen.

In Ruhe bilden sie eine entspannte Verbindung zwischen dem jeweiligen Gelenk und Knochen. Beim Anspannen verkürzen sich die Abduktoren jedoch und heben dadurch den Arm oder das Bein gegenüber der Schulter oder Hüfte an. Je stärker die Abduktoren sind, desto schneller und höher lässt sich die Abduktion durchführen. Vor allem beim Abduzieren des Beins spielt die Beweglichkeit ebenfalls eine wichtige Rolle. Im Schulterbereich ist sie in der Regel gegeben.

Wo liegen die Abduktoren?

Die für die Durchführung der Abduktionsbewegung hauptsächlich genutzten Muskeln sind als Abduktoren bekannt. Der größte und bekannteste von ihnen ist der Musculus gluteus medius, der mittlere Gesäßmuskel. Er setzt an der Außenseite der Hüfte an und ist für das seitliche Wegspreizen der Beine zuständig. Seine Gegenspieler sind die Adduktoren auf der Innenseite des Beins. Ein Ungleichgewicht dieser Muskelgruppen kann zu muskulären Dysbalancen und daraus resultierenden Schmerzen führen.

Weitere wichtige Abduktoren sind der Musculus deltoideus und der Musculus supraspinatus im Schulterbereich zum Anheben der Arme. Sowohl das Kniegelenk als auch das Ellenbogengelenk lassen keine Abduktion zu. Aufgrund ihrer Form limitieren sie den Bewegungsumfang in ihrem Bereich auf Streckung, Beugung und Rotationsbewegungen in beide Richtungen.