Meniskus-OP – wichtige Fragen
Bei einer Meniskus-OP wird der Meniskusriss behoben. Dabei handelt es sich um eine der häufigsten Knieverletzungen. Jede Aktivität, bei der Sie Ihr Knie gewaltsam verdrehen oder rotieren, insbesondere wenn Sie es mit Ihrem vollen Gewicht belasten, kann zu einem Meniskusriss führen.
Wenn Sie sich den Meniskus gerissen haben, können folgende Anzeichen und Symptome in Ihrem Knie auftreten:
- knackendes Gefühl im Kniegelenk
- Schwellung oder Steifheit im Kniegelenk
- Schmerzen, insbesondere beim Drehen oder Wenden des Knies
- Schwierigkeiten, Ihr Knie vollständig zu strecken
- Gefühl, als ob Ihr Knie blockiert ist, wenn Sie versuchen, es zu bewegen
- Gefühl, dass Ihr Knie nachgibt
Jedes Knie hat zwei C-förmige Menisken aus elastischem Knorpel und Bindegewebe, die wie ein Kissen zwischen Schienbein und Oberschenkelknochen wirken. Ein gerissener Meniskus im Knie verursacht in der Regel Schmerzen im Bereich des Risses und Schwellungen im Kniegelenk. Diese Symptome verschlimmern sich bei Schwenkbewegungen, in der Hocke und bei anstrengenden Tätigkeiten. Gerissene Meniskusfragmente können im Kniegelenk eingeklemmt werden und Stechempfindungen verursachen. Wenn ein ausreichend großes Fragment zwischen den Lagerflächen eingeklemmt wird, kann das Knie „blockieren“ und sich nicht mehr vollständig beugen oder strecken lassen.
Wann erfolgt eine Meniskus-OP?
Eine Operation bei einem Meniskusschaden ist nicht immer notwendig. Der Meniskusschaden heilt zwar nicht von allein, jedoch können sich die Symptome, abhängig von der Art und Lage des Risses sowie vom Alter des bzw. der Betroffenen und dem allgemeinen Zustand des Gewebes verbessern. Die Chancen für eine Verbesserung sind auch dann gut, wenn der Riss im äußeren Drittel des Meniskus liegt, weil die Blutversorgung am oder in der Nähe des äußeren Randes besser ist.
Bei degenerativen Meniskusrissen (Meniskusschaden) kann eine konservative Behandlung helfen. Das Ziel einer arthroskopischen Operation ist es, möglichst viel des natürlichen Meniskusgewebes zu erhalten, um die langfristige Funktionsfähigkeit des Gelenks zu optimieren. Bei einigen degenerativen Verletzungen kann es notwendig sein, einen Teil des Meniskus zu entfernen. Der Chirurg bzw. die Chirurgin wird jedoch so wenig funktionelles Meniskusgewebe wie möglich entfernen, um bessere Langzeitaussichten zu gewährleisten.
Die Empfehlung, einen operativen Eingriff durchzuführen, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören:
- die Symptome der Patientin oder des Patienten, einschließlich Knieschmerzen, eingeschränktem Bewegungsumfang und Instabilität
- ob andere Strukturen, wie z. B. Kniebänder, locker oder beschädigt sind
- das Alter, der allgemeine Gesundheitszustand und die Lebensziele, wie beispielsweise die Rückkehr zu einer oder mehreren Sportarten
- Ursache, Lage, Form und Größe des Meniskusrisses
Die Wahl der Operationsart hängt von der Größe und Lage des Meniskusrisses, dem Alter und Aktivitätsniveau, der Erfahrung des Chirurgen oder der Chirurgin sowie den Präferenzen des oder der Betroffenen ab. Meniskusoperationen werden am häufigsten mittels Arthroskopie durchgeführt. Das ist ein Verfahren, mit dem das Innere eines Gelenks sowohl untersucht als auch behandelt werden kann.
Wie wird eine Meniskus-Operation durchgeführt?
Nach der Verabreichung einer Narkose und der Vorbereitung des Knies wird die Chirurgin oder der Chirurg mit einem Arthroskop in das Innere des Gelenks schauen. Dabei wird er oder sie feststellen, ob der Riss repariert werden kann oder ob eine partielle Meniskektomie (Entfernung des beschädigten Teils des Meniskus) benötigt wird.
Wenn der Meniskusriss/Meniskusschaden repariert werden kann, wird der Chirurg oder die Chirurgin eine Meniskusnaht vornehmen, die gerissenen Ränder also zusammennähen. Eine Reparatur wird grundsätzlich einer Meniskektomie vorgezogen, da der Erhalt des Meniskus die Knie vor einer möglichen Arthrose schützt. Da die gerissenen Knorpelenden jedoch wieder zusammenheilen müssen, kann die Genesung von dieser Operation länger dauern.
Eine Meniskusreparatur kann geeignet sein, wenn:
- das Meniskusgewebe, abgesehen von der Verletzung, in gutem Zustand ist.
- die Risse vertikal durch den Meniskus verlaufen.
- die Risse klein sind und sich an den äußeren Rändern des Meniskus befinden, also in der „roten Zone“, wo die Blutversorgung reichlich ist. Sie werden als periphere meniskuskapsuläre Risse bezeichnet.
Wenn der Riss nicht repariert werden kann (was für schätzungsweise 90 Prozent der Fälle zutrifft), wird eine partielle Meniskektomie durchgeführt. Dabei werden die beschädigten Teile des Meniskus weggeschnitten. Das gesunde Gewebe bleibt intakt. Die partielle Meniskektomie wird bevorzugt bei:
- Lappenrissen (bei denen ein Lappen des Meniskus weggerissen wird)
- Rissen, die horizontal durch den Meniskus verlaufen
- Rissen, die durch die „weiße Zone“ des Meniskus verlaufen, wo die Blutversorgung eingeschränkt ist und die Verletzungen nicht gut von allein heilen können
Während der Arthroskopie wird die Ärztin oder der Arzt (bzw. seine/ihre Assistenten):
- Mehrere kleine Schnitte (jeweils etwa ein Zentimeter) rund um das Knie setzen.
- Instrumente durch die Schnitte einführen. Eines dieser Instrumente ist ein Arthroskop, das mit einer Kamera ausgestattet ist. Sie macht das Innere des Knies sichtbar.
- Eine Sondierung der Innenseite des Knies und Identifikation des beschädigten Bereichs des Meniskus vornehmen. Parallel wird die Gelegenheit genutzt, um nach anderen Knieproblemen zu suchen, die in früheren medizinischen Bildgebungen, wie beispielsweise einem MRT, nicht erkennbar waren.
- Einige der Ränder des beschädigten Meniskus mit speziellen Werkzeugen glätten. Der oder die Behandelnde kann auch den nahe gelegenen Gelenkknorpel glätten und beschädigte Stücke entfernen.
- Die gerissenen Stücke des Meniskusgewebes zusammennähen. In den meisten Fällen wird die Naht jeweils in einem Abstand von etwa drei bis fünf Millimetern gesetzt. Bei einem 1,5 Zentimeter langen Riss sind z. B. etwa fünf Stiche erforderlich.
- Eine Bänderstabilisierung durchführen, falls geplant.
- Frei schwebende Knorpelstücke oder anderes Gewebe aus der Kniekapsel absaugen.
- Die chirurgischen Instrumente aus dem Knie entfernen und die kleinen Inzisionen schließen.
Wo erfolgt die OP: ambulant oder stationär?
Grundsätzlich erfolgt die Meniskusoperation bzw. die Beseitigung des Meniskusschadens ambulant in einer Klinik. Bei fehlender häuslicher Betreuung empfiehlt sich eine tagesstationäre Aufnahme. Nach dem Aufwachen im Aufwachraum wird der Patient bzw. die Patientin in eine Kniestütze gelegt. Dabei handelt es sich um eine gelenkige Knieschiene. Sie hält das Knie vollständig gestreckt, während eine Knieschiene mit Scharnier eine kontrollierte Bewegung des Knies ermöglicht.
Wenn eine Kniestütze mit Gelenk verwendet wird, wird sie bei vollständig gestrecktem Knie angelegt. Der Patient oder die Patientin erhält Gehstützen und wird angeleitet, mit diesen zu gehen. In den meisten Fällen darf das operierte Bein belastet werden, solange das Knie vollständig gestreckt gehalten wird – entweder mit einer Knieschiene oder einer in Streckung arretierten Knieschiene.
Der Patient oder die Patientin kann die Knieschiene oder die Ruhigstellung abnehmen, wenn er oder sie nicht geht und das Knie beugt. Der Chirurg oder die Chirurgin wird in der Regel die Beugung des Knies einschränken, da der Druck auf den Meniskus mit der Beugung des Knies zunimmt. Oft lässt die Schiene nur eine bestimmte Beugung des Knies zu, beispielsweise 60 oder 90 Grad. Der Patient bzw. die Patientin sollte beim Gehen weiterhin eine Schiene tragen.
Nach etwa einem Monat liegt der Schwerpunkt auf der Wiedererlangung von mehr Beweglichkeit. Der Patient bzw. die Patientin kann meist mit dem Knie in der Schiene gehen. Anstrengende Aktivitäten sind weiterhin eingeschränkt, da der Meniskus weiter heilt. Nach drei bis vier Monaten wird eine Rückkehr zur vollen Aktivität erlaubt, ohne dass das Knie weiter geschützt werden muss.
Hat man Schmerzen nach der Operation?
Nach der OP können Schmerzen im Knie leider nicht ausgeschlossen werden. Die Meniskusoperation stellt eine Reizung für das Kniegelenk dar. Im Zuge der OP können Blutungen und Blutergüsse im Gelenk entstehen, wodurch die Bewegungsfreiheit des Knies eingeschränkt wird. Erfolgt nach der OP eine zu schnelle und zu intensive Belastung des Knies, ist mit postoperativen Schmerzen an der Meniskusnaht zu rechnen.
Die Nachbehandlung nach einer Meniskus-OP sieht vor, mithilfe von Physiotherapie oder Krankengymnastik sicherzustellen, dass das Knie seinen vollen Bewegungsumfang wiedererlangt und die Meniskusnaht geschmeidig wird. Während der Wochen der Physiotherapie kann den Betroffenen beigebracht werden, wie sie den Quadrizeps und andere Muskeln, die das Kniegelenk unterstützen, sicher stärken können.
In den ersten Wochen nach der Operation arbeitet der Patient oder die Patientin mit einem Arzt bzw. einer Ärztin und einem Physiotherapeuten bzw. einer Physiotherapeutin zusammen, um:
- Die Operationsnähte und das betroffene Meniskusgewebe zu schützen.
- Die Schwellung zu reduzieren.
- Das Bein normal zu strecken.
- Die vollständige Motorik wiederzuerlangen.
Wie lange wird man nach der OP krankgeschrieben sein?
Die Dauer der Krankschreibung hängt von der Art der Operation, dem allgemeinen Gesundheitszustand, dem individuellen Regenerationsprozess sowie den ausgeübten Tätigkeiten ab. Je nach Verlauf und den beschriebenen Parametern kann eine Krankschreibung zwischen einer Woche oder mehreren Monaten dauern.
Weitere Begriffe im Zusammenhang mit Menisken-Schäden:
Menisken, Orthopädie, Verletzungen, Therapie, Arzt