Knie Modell: Das Kniegelenk mit einem Knorpeldefekt
Um die Anatomie des Kniegelenks besser zu verstehen, ist es hilfreich, das Knie von mehreren Seiten betrachten zu können. Dafür drehen Sie das Modell mit gedrückter Maustaste und zoomen mit gedrückter STRG-Taste heran. Mit dem Handy oder Tablet können Sie sich das 3D-Modell durch Tippen auf den Button „AR“ auf Ihren Tisch stellen.
Die vereinfachte anatomische Darstellung zeigt wichtige Strukturen des Gelenks, die bei Beschwerden betroffen sein können, wie beispielsweise das vordere und hintere Kreuzband, der äußere und innere Meniskus, die Kniescheibe, die Schleimbeutel und der Knorpel. Der Knorpel bedeckt den Bereich, an dem Oberschenkelknochen (Femur) und Unterschenkelknochen (Tibia) übereinander liegen. Diese, mit Knorpel bedeckten Gelenkflächen des Femur werden Kondylen genannt. Die mit Knorpel bedeckten Gelenkflächen der Tibia werden als Tibiaplateau bezeichnet. Auch die Kniescheibe (Patella) ist an der Innenseite mit einer Knorpelschicht bedeckt.
Der Knorpel kann durch verschiedene Ursachen geschädigt werden. Im Kniemodell ist beispielhaft ein Knorpeldefekt an der Unterseite der Femurkondyle dargestellt. Er ist zu erkennen an der kraterähnlichen Vertiefung im Knorpel, die bis auf die rosa durchschimmernde Knochenhaut reicht. Knorpeldefekte können in ihrer Größe, Ausprägung und Lokalität variieren und sind meist dort lokalisiert, wo Oberschenkelknochen und Schienbein übereinander gleiten
Das Kniegelenk
Das Kniegelenk als das größte Gelenk im menschlichen Körper, hat einen komplexen anatomischen Aufbau. Es verbindet den Oberschenkelknochen (Femur), die Kniescheibe (Patella) und das Schienbein (Tibia) miteinander und besteht aus Knorpel, Sehnen und Bändern. Das Kniegelenk ist von Muskeln umgeben, die es bewegen. Die unterschiedlichen Bänder des Kniegelenks sorgen dafür, dass die Knochen in ihrer Position bleiben. Auch die Kniescheibe wird von Bändern in ihrer Position gehalten.
Das Kniegelenk ist eingebettet in die Gelenkkapsel (Capsula fibrosa). Diese ist von einer Membran umgeben und mit Gelenkflüssigkeit gefüllt und mit der Außenfläche beider Menisken verwachsen. Die Vorderwand der Gelenkkapsel enthält die Kniescheibe.
Das Kniegelenk kann in unterschiedliche Richtungen gebeugt, gestreckt und gedreht werden. Daher wird es auch als Roll-Gleit-Gelenk bezeichnet. Mehr Informationen zum Kniegelenk finden Sie hier.
Was ist ein Knorpeldefekt?
Das bis zu vier Millimeter dicke Knorpelgewebe im Kniegelenk (an der Kniescheibe bis zu 7mm) dämpft den Aufprall von Oberschenkelknochen auf das Schienbein ab und hat die Funktion einer Schutzschicht, die Belastungen abfedert. Das feste, glatte und elastische Knorpelgewebe weist einen sehr geringen Reibungswiderstand auf eignet daher hervorragend als Gleitschicht. Es bedeckt die Knochenflächen, die sich im Kniegelenk gegenüber liegen. Bei Bewegung reiben diese mit Hilfe des Knorpels nicht direkt aufeinander. Der Knorpel an sich wird nicht von Blutgefäßen und Nerven durchzogen. Er wird durch das darunter befindliche Knochengewebe und die umgebende Gelenkflüssigkeit mit Nährstoffen versorgt. Ein Knorpeldefekt kann sich daher fast nicht von selbst wieder regenerieren.
Im Laufe des Lebens kann der Knorpel zunehmend spröde werden oder durch Unfälle, Fehlbelastung oder Übergewicht Schaden nehmen. Ein Knorpeldefekt kann sich bis auf den Knochen und die Knochenhaut ausbreiten. Wird der Knorpelschaden durch Abnutzung verursacht, kann er an verschiedenen Stellen auftreten und ist meist großflächiger als ein Knorpeldefekt, der beispielsweise durch einen Aufprall oder eine Verletzung verursacht wird.
Im Kniemodell ist der Knorpeldefekt beispielhaft an der Unterseite des Femurs dargestellt, dort wo der Oberschenkelknochen bei Bewegung über dem Unterschenkelknochen gleitet. Zu erkennen ist der Defekt durch seine Vertiefung im Knorpel und die bereits leicht durchscheinende, rosafarbene Knochenhaut.
Wie wirkt sich ein Knorpeldefekt auf das Kniegelenk aus?
Die Auswirkungen des Knorpeldefektes auf das Kniegelenk sind abhängig von der Ursache und der Ausprägung des Knorpelschadens. Wurde der Knorpeldefekt beispielsweise durch einen Unfall verursacht, verursacht er meist Schmerzen im Kniegelenk bei Bewegung und Belastung, manchmal auch im Ruhezustand. Zusätzlich kann sich Wasser im Kniegelenk einlagern und es anschwellen lassen. Auch kann der Knorpel bei einem Unfall absplittern. Werden diese Splitter in der Gelenkspalte eingeklemmt, kann das zu starken Schmerzen bei Bewegung sowie Blockierungen und in der Folge zu weiteren Knorpeldefekten führen.
Ein Knorpeldefekt kann auch im Laufe der Zeit durch Verschleiß entstehen. Er tritt dann an einer oder an verschiedenen Stellen auf. Der Spalt zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein wird schmaler, was zu einer Fehlstellung führen kann. Die Knochen können an manchen Stellen sehr schmerzhaft aneinander reiben. Das führt zu einer Mehrbelastung und in der Folge verdickt sich der Knochen an diesen Stellen als Selbstreaktion des Körpers. Auf diese Weise führt der Knorpeldefekt meist zu einer Arthrose.
Behandlung eines Knorpeldefekts
Um den Knorpeldefekt behandeln zu können, muss zunächst das Ausmaß des Schadens untersucht werden. Dafür wird in der Regel ein MRT (Magnetresonanztomografie) durchgeführt. Anschließend erfolgt eine Gelenkspiegelung mit dem Arthroskop, um eine möglichst genaue Diagnose stellen zu können. Nun entscheidet Ihr behandelnder Arzt, welche Behandlungsmöglichkeit für Sie am geeignetsten ist.
Auf Knorpelexperte werden Ihnen drei der wichtigsten knorpelerhaltenden Operationsmethoden vorgestellt. Sie können in Frage kommen, wenn bei Ihnen ein Knorpelschaden diagnostiziert wurde, der operativ behandelt werden soll. Zum einen zieht man bei kleineren Knorpelschäden die Mikrofrakturierung oder die Knorpel-Knochen-Transplantation in Betracht, bei kleineren und größeren Knorpeldefekten kann eine Knorpelzelltransplantation die richtige Behandlung sein. Neben der Größe des Knorpelschadens spielt auch Ihre persönliche Lebensführung eine Rolle. Unter Einbezug Ihrer Präferenzen können Sie mit Hilfe unseres Tests „Welche Behandlung passt zu mir?“ eine Tendenz für eine geeignete Operationsmethode ermitteln lassen.