Femur: Der längste Knochen in der menschlichen Anatomie

Femur

Als Femur bezeichnet die Medizin den längsten und kräftigsten Knochen im menschlichen Skelett: den Knochen im Oberschenkel. Im oberen Teil des Beines stellt er die Verbindung von Hüfte und Knie dar. Gleichzeitig ist er einer der Röhrenknochen in der menschlichen Anatomie, die nur in den menschlichen Extremitäten vorkommen.

Femur

Wie ist der Femur aufgebaut?

Am oberen Ende des Oberschenkelknochens befindet sich der Hüftkopf, der gemeinsam mit der Gelenkpfanne das Hüftgelenk bildet. An den Hüftkopf schließt sich der kurze Schenkelhals an. Er bildet den Übergang zu den großen Rollhügeln des Femurs an denen kräftige Muskeln ansetzen und dem Oberschenkelschaft. Den mittleren Bereich des Oberschenkelknochens bezeichnet man in der Medizin als Diaphyse. Sein Umfang vergrößert sich von oben nach unten. Auch seine Form verändert sich: Die eher rundliche Form am oberen Ende flacht am unteren Ende ab. Den Abschluss bilden die Oberschenkelrollen (Femurkondylen), aus denen sich gemeinsam mit dem oberen Ende des Schienbeinknochens das Kniegelenk zusammensetzt.

Oberschenkelhalsbruch, eine häufige Verletzung des Femurs

Neben Arthrose im Hüft- oder Kniegelenk ist ein Bruch des Oberschenkelhalses eine der am häufigsten auftretenden Erkrankungen im Bereich des Oberschenkelknochens. Während sich Arthrose grundsätzlich über einen größeren Zeitraum entwickelt, entsteht der Oberschenkelhalsbruch meist durch ein plötzliches Sturzgeschehen. Besonders im Alter ist das Risiko einer Fraktur durch einen Sturz größer, denn häufig verringert sich mit den Jahren die Knochendichte. Teilweise ist sie so weit verringert, dass der Arzt eine Osteoporose diagnostiziert.

Welche Therapieoptionen gibt es bei einer Fraktur des Femur?

 

Die Behandlung einer Femurfraktur hängt von der Schwere der Verletzung sowie davon ab, wo sie sich befindet. Bei Frakturen des Schenkelhalses unterscheidet man mediale und laterale Schenkelhalsfraktur. Sie treten gehäuft im Alter bei Stürzen aus niedriger Höhe auf, da die Stabilität der Knochenstruktur im Alter abnimmt.

Wenn ein Oberschenkelhalsbruch diagnostiziert wurde, dann ist grundsätzlich eine Operation die gewählte Therapie damit der Patient im wahrsten Sinne des Wortes schnell wieder auf die Beine kommt. Das ist wichtig, denn ältere Patienten können durch eine längere Liegephase und Immobilität schnell schwach werden oder ernsthaft erkranken. Eine konservative Behandlung ist nur dann zu empfehlen, wenn dem operativen Eingriff Kontraindikationen entgegenstehen. Das betrifft beispielsweise Patienten, die zu schwach oder zu krank sind und eine Operation nicht überstehen würden. Als operative Behandlungsmethoden kommen die hüftkopferhaltende Osteosynthese zum Beispiel in Form eines stabilen Nagels oder eine Endoprothese als künstlicher Gelenkersatz infrage.

Frakturen, die den Femurschaft oder das knienahe Ende des Oberschenkelknochens betreffen, entstehen eher durch eine große einwirkende Kraft, zum Beispiel bei Stürzen aus größerer Höhe oder Autounfällen. Der Knochenschaft kann gerade, schräg oder spiralig brechen. Dabei können zwei Fragmente oder mehrere Bruchstücke entstehen. Je nach Art der Fraktur unterscheiden sich auch die operativen Versorgungskonzepte.

Osteosynthese oder Endoprothese?

Von einer Osteosynthese sprechen Mediziner, wenn die geschädigten Knochen operativ durch Schrauben oder Platten verbunden werden. Diese Behandlungsoption können allerdings einen zweiten Eingriff für die Entfernung des implantierten Materials erfordern. Das geschieht normalerweise nach dem Heilungsprozess, der zwischen vier und 18 Monaten dauert.

Wenn eine Endoprothese das Mittel der Wahl ist, ersetzen die Mediziner Teile der geschädigten Knochen durch Implantate oder tauschen das geschädigte Hüftgelenk durch ein künstliches Gelenk aus.