Themen dieser Seite:
Knieschmerzen Ursachen: Warum schmerzt mein Knie?
Knieschmerzen können im Alltag ausgesprochen belastend sein – nicht nur, wenn wir sportlich aktiv sind. Treppensteigen, alltägliche Wege zum Einkaufen… unsere Knie sind immerzu im Einsatz. Darum sollten Knieschmerzen in jedem Fall ernstgenommen und ihre Ursache ergründet werden. Denn zum einen verschlimmern sich die Knieschmerzen unter Umständen, wenn nicht rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Zum anderen behindern sie stark im Alltag. Das kann dazu führen, dass Bewegung vermieden wird – was wiederum für die Gelenke ausgesprochen schädlich ist. Hier geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über die möglichen Ursachen für Knieschmerzen – damit Sie gut vorbereitet zum Arzt gehen können.
Wo befindet sich der Knieschmerz und wann tritt er auf?
Knieschmerz ist nicht gleich Knieschmerz: Er kann ganz unterschiedlich lokalisiert sein und sich auch symptomatisch ganz unterschiedlich äußern. In diesem Abschnitt lesen Sie, wo es zu Knieschmerzen kommen kann und was häufige Ursachen dafür sind. Dies kann Ihnen beispielsweise helfen, Ihre Beschwerden beim Arzt genauer zu beschreiben und sich eine erste Vorstellung möglicher Ursachen zu machen. Für die Diagnose durch den Arzt ist es hilfreich, wenn Sie Ihre Beschwerden so konkret wie möglich beschreiben können. Weiter unten lesen Sie mehr zu den einzelnen Ursachen für Knieschmerzen.
Knieschmerz Außenseite
Knieschmerz an der Außenseite des Knies (also an der linken Seite des linken bzw. der rechten Seite des rechten Knies) tritt häufig auf, wenn Außenband oder Meniskus geschädigt sind. Doch auch das Läuferknie oder beschädigte Sehnen verursachen Knieschmerzen an der Außenseite. Sie können auch mittelbar durch Fuß- oder Kniefehlstellungen bedingt sein, die zu einer einseitigen Belastung des Gelenks führen. Auch Hüftprobleme können Knieschmerzen an der Außenseite hervorrufen. Einseitige Belastung kann wiederum andere Schäden am Kniegelenk nach sich ziehen.
Knieschmerz Innenseite
Knieschmerzen an der Innenseite der Knie weisen oft auf einen Schaden am Innenmeniskus hin. Ein Sehnenschaden am Kniebeuger (rückseitige Oberschenkelmuskulatur) oder eine Schleimbeutelentzündung/Sehnenreizung können ebenfalls Knieschmerzen an der Innenseite verursachen. Hier kommen wiederum Fehlstellungen (O-Beine, X-Beine o.ä.) als Auslöser in Frage. Auch bei Gelenkverschleiß kommt es nicht selten zu Knieschmerzen an der Innenseite. Alles zu Verschleißerscheinungen finden Sie auch auf unserer Seite rund um das Thema „Verschleiß“.
Knieschmerz Vorderseite
Knieschmerzen an der Vorderseite hängen in den allermeisten Fällen mit der Kniescheibe (Patella) zusammen. Ursache kann eine Überlastung der Kniescheibe selbst oder der Sehnen um die Kniescheibe herum sein. Diese Überbeanspruchung kann beispielsweise vom Leistungssport, aber auch von häufiger berufsbedingter Belastung der Knie herrühren. In fortgeschritteneren Fällen zeigt sich eine Überlastung dann auch in Verschleißerscheinungen des Knorpels hinter der Kniescheibe (Arthrose). Neben Verschleiß und Überlastung sind auch das Plicasyndrom oder eine Patellaluxation, bei der die Kniescheibe aus dem für sie vorgesehenen Gleitweg herausspringt, häufige Auslöser für Knieschmerzen an der Vorderseite.
Knieschmerzen bei Bewegungen
Knieschmerzen treten meist nicht zu jeder Zeit und ununterbrochen auf. Oft sind sie an spezifische Bewegungen oder Belastungssituationen geknüpft. Unterschiedliche Bewegungen können wiederum ganz unterschiedliche Knieschmerzen auslösen – je nachdem, welche Ursache, wie beispielsweise eine Grunderkrankung, Fehlstellung oder eine Verletzung, vorliegt.
Schmerzen bei Belastung
Schmerzen bei Belastung bzw. Belastungsschmerz treten immer in konkreten Belastungssituationen auf. Typisch sind Schmerzen beim Treppenlaufen. Dies kann z.B. auf eine Fehlbelastung der Knie, eine Entzündung oder Erkrankung hinweisen. Mehr zum Thema Fehl- und Überbelastung lesen Sie in unserem Beitrag zum Thema „Fehlbelastung“.
Bewegungsschmerzen
Als Bewegungsschmerzen werden Schmerzen bezeichnet, die nur bei bestimmten Bewegungen (z.B. Drehungen) oder dauerhaft bei Bewegung auftreten.
Anlauf- bzw. Einlaufschmerzen
Unter Anlauf- bzw. Einlaufschmerzen versteht man Schmerzen, die nur zu Beginn einer Bewegung auftreten. Ein Beispiel: Sie stehen nach längerem Sitzen vom Stuhl auf und verspüren Knieschmerzen, diese geben sich aber nach einigen Minuten des Gehens.
Schmerzen nach oder während Ruhephasen
Wie der Name schon sagt, treten diese Knieschmerzen entweder nach einer Ruhepause auf oder sogar während einer Ruhepause. Schmerzen nach Ruhephasen sind mit Einlauf- oder Anlaufschmerzen vergleichbar.
Knieschmerzen Ursachen: Verletzungen
Knieschmerzen können verschiedene Ursachen haben. Auslöser können beispielsweise Verletzungen sein. Diese können durch ganz verschiedene Dinge ausgelöst werden und an verschiedenen Stellen des Knies unterschiedliche Knieschmerzen bewirken. Für die Diagnose von Verletzungen setzt der Arzt meist auch bildgebende Verfahren wie Röntgen bzw. MRT ein. Alles zu möglichen Verletzungen am Knie lesen Sie auf unserer Unterseite „Knieverletzungen“ – hier geben wir Ihnen einen ersten Überblick.
Risse
Grundsätzlich können alle Bänder, Sehnen und Muskeln am Knie von Rissen betroffen sein, je nach Lage sind jedoch häufiger oder seltener. Nicht immer bedeutet „Riss“ zudem eine völlige Durchtrennung. Oft kommt es zu einem „Anreißen“ der entsprechenden Fasern. Auch das kann jedoch bereits Knieschmerzen verursachen.
Muskel – und Sehnenrisse
Muskel- und Sehnenrisse am Knie hängen eng zusammen, denn die Sehnen verbinden die Muskeln mit dem Knochen. Am Knie kommt es oft zu einem Riss an der Quadriceps-Sehne, welche die Oberschenkelmuskeln mit der Patella (Kniescheibe) verbindet. Auch andere Sehnen um das Kniegelenk herum können angerissen oder komplett durchtrennt sein. Die teilweise oder vollständige Ruptur (Riss) der Sehne führt dazu, dass der Muskel nicht mehr richtig arbeitet.
Kreuzbandriss
Neben dem Meniskus ist auch eine Verletzung des Kreuzbands eine häufige Ursache für Knieschmerzen. Im Knie gibt es zwei Kreuzbänder: das vordere und das hintere Kreuzband. Meist ist bei einem Riss das vordere betroffen. Bei zu viel Dehnung oder Verdrehung des Knies kann das vordere Kreuzband Schaden nehmen – dies kommt bei sportlichen Aktivitäten häufiger vor. Das hintere Kreuzband kann zum Beispiel bei Verkehrsunfällen reißen. Ist das Kreuzband teilweise oder gar ganz gerissen, wird das Kniegelenk instabil, es kommt zu Knieschmerzen. Allerdings kann ein Kreuzbandriss auch lange Zeit unbemerkt verlaufen; dann entstehen die Schmerzen häufig durch die Fehlstellungen und Folgeschäden des instabilen Gelenks.
Meniskusrisse
Die Menisken im Knie – Innenmeniskus und Außenmeniskus – dienen dazu, das Gelenk zu stabilisieren, Bewegungen abzufedern, verschiedene Dreh- und Beugebewegungen des Knies zu ermöglichen sowie die Gelenkflüssigkeit zu verteilen, so dass der Knorpel diese besser aufnehmen kann.
Ein Meniskusriss kann die Folge einer Sportverletzung sein. Oft wird dabei der Innenmeniskus geschädigt. Die Schmerzen treten dann entweder sehr plötzlich auf oder sie sind zunächst noch leicht und gut auszuhalten, werden aber über die Zeit stärker. Letzteres ist insbesondere dann der Fall, wenn die Schädigung des Meniskus aus Abnutzung resultiert. Insbesondere bei einer Fehlbelastung über längere Zeit, sei es beim Sport oder bei der Arbeit, kann es zu so genannten Microtraumata kommen, das bedeutet: Viele kleine Verletzungen des Meniskus. Zunächst äußern sich diese Schäden am Meniskus nur unter Belastung. Daher werden sie oft zu spät erkannt. Später können sie zu starken Schmerzen über mehrere Wochen führen können. Anschließend kann der Schmerz etwas nachlassen, tritt aber bei bestimmten Belastungen immer wieder auf.
Knochenbrüche
Grundsätzlich können alle Bänder, Sehnen und Muskeln am Knie von Rissen betroffen sein, je nach Lage sind jedoch häufiger oder seltener. Nicht immer bedeutet „Riss“ zudem eine völlige Durchtrennung. Oft kommt es zu einem „Anreißen“ der entsprechenden Fasern. Auch das kann jedoch bereits Knieschmerzen verursachen.
Offene Wunden
Natürlich kann es am Knie auch zu offenen Wunden kommen – beispielsweise als Folge von Stürzen oder anderen Unfällen. Schürfwunden versorgt man am besten, indem man Sie zunächst reinigt. Anschließend kann eine Schürfwunde, sobald sie aufgehört hat zu bluten, mit einem Pflaster bedeckt werden, das die Wunde feucht hält und so den Heilungsprozess unterstützt. Sobald die Wunde nicht mehr nässt, kann das Pflaster entfernt werden, damit die Luft den Heilungsprozess unterstützen kann. Bei tieferen Verletzungen oder wenn Fremdkörper in die Wunde eingedrungen sind, sollte besser ein Arzt aufgesucht werden.
Medikamenteneinnahme
Bei Einnahme bestimmter Medikamente kann es als Nebenwirkung zu Muskel- und Gelenkschmerzen – und auch Knieschmerzen – kommen. Einige Antidepressiva (z.B. Citalopram), einige Medikamente, die Statine zur Senkung des Cholesterinspiegels enthalten, sowie einige gegen Hypertonie (Bluthochdruck) und Angina pectoris eingesetzte Wirkstoffe können Muskelschmerzen hervorrufen.
Es gibt jedoch auch Wirkstoffe, bei denen typischerweise eher Gelenkschmerzen auftreten. Dazu zählen zum Beispiel Aromatasehemmer, wie sie beispielsweise in der Brustkrebstherapie eingesetzt werden. Auch bei einer Interferontherapie können Gelenkschmerzen als Nebenwirkung auftreten. Eine Interferontherapie wird oft eingesetzt, um nach einer Chemotherapie eine eingetretene Remission (Abschwächung der Symptome, aber keine Heilung) zu erhalten.
Bei den meisten dieser Medikamente ist unklar, worauf die Gelenkschmerzen, die auch im Knie auftreten können, zurückzuführen sind.
Thiazid-Diuretika, die zur Behandlung bestimmter Ödeme (Schwellung von Körpergewebe durch Flüssigkeitseinlagerung aus dem Gefäßsystem), aber auch von Blutdruck und Herzinsuffizienz eingesetzt werden, verursachen ebenfalls häufiger Gelenkschmerzen. Dies rührt von der erhöhten Harnsäure-Konzentration her, die mit der Einnahme von Thiazid-Diuretika einhergeht. Bei vorgeschädigten Patienten kann dies einen Gichtanfall auslösen.
Nehmen Sie regelmäßig Medikamente, sollten Sie dies dem behandelnden Arzt daher auf jeden Fall mitteilen. Er kann dann abklären, ob Ihre Knieschmerzen womöglich von der Einnahme bestimmter Medikamente abhängen.
Knieschmerzen Ursachen: Entzündungen
Entzündungen sind eine sehr häufige Ursache von Knieschmerzen. Die Ursachen können wiederum ganz verschiedener Natur sein. Häufig resultieren Entzündungen aus einer Überlastung des Gelenks. Dies ist die harmlosere und leichter zu behandelnde Form der Gelenkentzündungen. Doch sie können auch durch eine Vielzahl von rheumatisch-entzündlichen Krankheiten bedingt sein. Die folgenden Abschnitte geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Ursachen für Entzündungen, die Knieschmerzen zur Folge haben können. Nicht immer ist dabei das Knie selbst betroffen: Manchmal strahlen Schmerzen auch von anderen Körperbereichen aus. Zudem können Haltungsfehler oder Probleme in anderen Gelenken zu einer Fehlbelastung im Knie führen, die wiederum eine Entzündung im Knie selbst zur Folge hat. Nicht immer befindet sich also die Ursache der Entzündung im Knie.
Arthrose (Kniearthrose)
Arthrose bezeichnet einen Verschleiß in den Gelenken, bei dem der Knorpel zwischen den Knochen allmählich porös wird und sich abnutzt, bis die Knochen schließlich direkt aufeinander reiben. Dadurch kommt es zu starken Schmerzen und später zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des Gelenks. Auch bei Knieschmerzen ist die Ursache oft in einer Arthrose zu suchen. Arthrose ist oft eine Begleiterscheinung des Alterungsprozesses. Jedoch begünstigen auch Faktoren wie Übergewicht, Fehlbelastungen im Sport oder familiäre Veranlagung die Entstehung von Arthrosen bzw. Kniearthrosen.
Rheumatoide Arthritis
Die häufigste Form der rheumatischen Erkrankungen ist die rheumatoide Arthritis. Sie ist sehr langwierig und schmerzhaft. Der Verlauf ist sehr unterschiedlich, bei manchen Patienten tritt sie sehr spontan auf, bei anderen handelt es sich um einen schleichenden Verlauf. Insbesondere die Handwurzelknochen und die Fingermittelgelenke sind betroffen, doch auch in Knie-, Schulter-, Fuß- und Hüftgelenken tritt die rheumatoide Arthritis auf. Es kommt zu Schwellungen und Überwärmung der betroffenen Gelenke. Die Krankheit verläuft schubweise, wobei die Schübe zwischen einigen Wochen und einigen Monaten andauern können. Die Therapie bzw. Behandlung ist meist zunächst medikamentös, doch auch eine Ernährungsumstellung kann helfen. Zu guter Letzt können Operationen in Frage kommen, die nur dann angewendet werden, wenn die Möglichkeiten konservativer Therapien ausgeschöpft wurden bzw. eine eingehende Untersuchung andere Therapien ausschließt.
Psoriasisarthritis
Eine Psoriasisarthritis kann als Folge einer Schuppenflechte, aber auch ohne sichtbare Hautveränderungen auftreten. Sie macht sich in starken Schmerzen und steifen Gelenken bemerkbar. Auch das Knie kann davon betroffen sein. Die Diagnose der Psoriasisarthritis ist nicht ganz einfach und kann nur über eine Ausschlussdiagnose bei der Untersuchung erfolgen. Die Therapie bzw. Behandlung erfolgt medikamentös mit dem Ziel, die Schmerzen zu lindern und die Gelenkfunktionalität zu erhalten.
Morbus Bechterew
Morbus Bechterew ist eine Sonderform des Rheumas. Bei dieser Erkrankung treten hauptsächlich Schmerzen im unteren Rücken auf, die sich insbesondere nachts einstellen. Auch Morgensteifigkeit ist ein häufiges Symptom. Bei Fortschreiten der Krankheit bilden sich Verknöcherungen an der Wirbelsäule, die Bewegungseinschränkungen bis hin zu einer kompletten Versteifung der Wirbelsäule führen können. Die Schmerzen können bei Morbus Bechterew bis in die Oberschenkel und ins Gesäß ausstrahlen. Knieschmerzen können neben Hüft- und Schulterschmerzen, die gelegentlich auftreten, frühe Anzeichen für Morbus Bechterew sein.
Rheumatisches Fieber
Rheumatisches Fieber ist eine Erkrankung die als Folge einer Bakterieninfektion (Streptokokken) auftreten kann. Fieber, einhergehend mit Schmerzen und Schwellungen in den großen Gelenken wie Knie, Schulter oder Hüfte, sind häufige Zeichen eines akuten rheumatischen Fiebers. Zudem kann die Erkrankung Spätfolgen haben, die aus der Schädigung der Organe in der akuten Phase resultieren. Dennoch ist das rheumatische Fieber selten geworden und tritt fast nur noch in medizinisch unterversorgten Regionen auf. Betroffen sind meist Kinder und Jugendliche.
Gicht
Die Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung. Ein stark erhöhter Harnsäurespiegel führt zu Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken sowie in der Niere. Gicht verursacht schmerzhafte Entzündungen in Gelenken und Gewebe in Knochennähe. Während die Gichtattacken in den Gelenken starke Schmerzen verursachen können, ist die Schädigung der Niere lange Zeit weitgehend beschwerdefrei. Sie ist aber die gefährlichere der beiden Symptome. Daher ist bei anfallartig auftretenden Schmerzen im Knie aber vor allem auch in kleineren, peripheren Gelenken (insbesondere im Großzehengrundgelenk) unbedingt abzuklären, ob Gicht vorliegt.
Pseudogicht (Chondrokalzinose)
Bei der Pseudogicht lagern sich Kalziumsalzkristalle in den Gelenken an. Dies verursacht aktive Schübe von Gelenkentzündungen, die nach einigen Tagen wieder abklingen. Da diese Schübe einer echten Gicht sehr ähnlich sind, spricht man von einer Pseudogicht. Betroffen sind vor allem Menschen im höheren Lebensalter. Der Unterschied zur Gicht ist daran zu erkennen, dass bei einer Pseudogicht in aller Regel die großen Gelenke, insbesondere das Kniegelenk, zuerst betroffen sind, während bei der echten Gicht zuerst das Großzehengrundgelenk befallen ist.
Systemischer Lupus erythematodes
Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine Sonderform des Lupus, einer seltenen chronisch-entzündlichen Autoimmunerkrankung, die vor allem Menschen zwischen 16 und 55 betrifft, die afrikanischer, asiatischer oder karibischer Herkunft sind. Die Krankheit zählt zu den Bindegewebserkrankungen. Der gewöhnliche Lupus betrifft ausschließlich die Haut; der systemische Lupus hingegen betrifft auch innere Organe und Gelenke. Auch die Knie können betroffen sein. Das Krankheitsbild ist jedoch insbesondere bei Europäern sehr selten und in seinen Symptomen sehr diffus, was es relativ schwer zu diagnostizieren macht.
Reiter-Syndrom
Das Reiter-Syndrom (Morbus Reiter) wird auch als reaktive Arthritis bezeichnet und ist eine Entzündung der Gelenke, die auch die Knie betreffen kann. Das Reiter-Syndrom entsteht in der Folge eines bakteriellen Infekts des Magen-Darm-Trakts, der Harn- und Geschlechtsorgane oder der Atemwege. Meist tritt Morbus Reiter etwa zwei bis vier Wochen nach dem Infekt auf und heilt von selbst wieder ab, es kann aber auch über Jahre und Jahrzehnte bestehen bleiben. Die Gelenkbeschwerden sind von Patient zu Patient unterschiedlich stark und reichen von leichten Gelenkschmerzen bis hin zu Gelenkentzündungen, die sich in Schmerzen, Überwärmung und Schwellung äußern. Oft ist nur ein Gelenk betroffen, manchmal aber auch mehrere. Auch das Springen der Beschwerden von einem Gelenk zum anderen kommt häufig vor.
Sehnen- und Schleimbeutelentzündungen
Sehnen- und Schleimbeutelentzündungen sind zwei Formen der Entzündung, die häufig im Knie vorkommen. Sehnenentzündungen entstehen meist durch eine starke Überlastung der entsprechenden Sehne, oder aber durch degenerative Veränderungen an der Sehne. Im Knie betrifft es in der Regel die Patellasehne. Auch rheumatische Erkrankungen können eine Sehnenentzündung im Knie hervorrufen. Die Schleimbeutelentzündung (Bursitis) am Knie hängt eng mit den Sehnen zusammen. Bei einer Schleimbeutelentzündung im Kniegelenk entzünden sich die mit Flüssigkeit gefüllten Schleimbeutel in der Nähe des Kniegelenks; sie sollen eigentlich Reibung und Druck auf Sehnen und Muskeln abfangen. In der Nähe jeder Sehne im Knie gibt es Schleimbeutel, die sich insbesondere bei Überlastung entzünden können. Dabei kommt es meist auch zu einer Schwellung am Knie. Die Schmerzen sind stechend, die Beweglichkeit des Gelenks wird eingeschränkt.
Knieschmerzen Ursachen
Es gibt zahlreiche mögliche Ursachen für Knieschmerzen. Die häufigsten sind Verletzungen und Entzündungen. Es gibt jedoch noch eine Reihe weiterer Ursachen, die häufig vorkommen.
Parapatellares Schmerzsyndrom
Mit dem Begriff „parapatellares Schmerzsyndrom“ werden Schmerzen im vorderen Knie bezeichnet, die meist während der Pubertät – oft in beiden Knien gleichzeitig – auftreten. „Parapatellar“ bedeutet so viel wie „neben der Kniescheibe“. Insbesondere treten die Schmerzen bei Belastung und beim Bergabgehen, aber auch bei längerem Sitzen auf. Während der schmerzhaften Phasen wird zur Behandlung oft die sportliche Betätigung eingeschränkt. Kühlung kann gegen akute Schmerzen helfen. Meist verschwinden die Schmerzen nach einiger Zeit spontan. Wichtig ist hier vor allem, schwerwiegendere Erkrankungen, etwa Knorpelschäden hinter der Kniescheibe, auszuschließen.
Läuferknie
Wie der Name schon sagt, ist das Läuferknie ein Schmerzsyndrom, das durch eine Überbeanspruchung des Kniegelenks entsteht, welche typischerweise bei Läufern zu finden ist. Auch bei Radsportlern ist dieses Syndrom verbreitet. Es zeichnet sich durch einen stechenden Schmerz aus, der so stark sein kann, dass auch normales Gehen nicht mehr möglich ist. Das Läuferknie entsteht, wenn zu viele schnelle Trainingseinheiten absolviert wurden oder ein zu schneller Trainingsaufbau erfolgt ist. Begünstigt wird die Entstehung eines Läuferknies unter anderem durch verschiedene Bein- und Fußfehlstellungen, beispielsweise X-Beine oder O-Beine. Zur Behandlung wird das Knie gekühlt und mit entzündungshemmenden Salben eingerieben. Eine Trainingspause ist unverzichtbar.
Schleimhautfalte
Eine Schleimhautfalte (Plica) haben die meisten Menschen; bei manchen wird diese jedoch später zu einem schmerzhaften Problem. Man spricht dann von dem Plicasyndrom. Es entsteht, wenn die Plica durch Überlastung gereizt wird. Je dicker bzw. prominenter die Falte in der Schleimhaut hervorragt, desto eher wird sie gereizt. Zu diagnostizieren ist das Plicasyndrom nur schwer. Meist ist es eine Ausschlussdiagnose, die gestellt wird, wenn keine anderen diagnostizierbaren Erkrankungen oder Verletzungen vorliegen.
Knorpelerweichung
Die Knorpelerweichung ist der erste Grad des Knorpelschadens. Dabei sind noch keine Risse im Knorpel zu erkennen. Der Knorpel ist jedoch bereits durch die Überbeanspruchung geschädigt bzw. „erweicht“. Beschwerde verursacht die beginnende Knorpelerweichung oftmals noch kaum. Das nächste Stadium ist der zweitgradige Knorpelschaden, der sich bei weiterem Fortschreiten zu einer Arthrose entwickeln kann, die dann auch im Röntgenbild sichtbar ist. Eine beginnende Knorpelerweichung verursacht meist kaum Beschwerden.
Osteochondrose
Unter Osteochondrose versteht man eine Störung der Umwandlung von Knorpel zu Knochen als Teil des Wachstumsprozesses. Sie betrifft nicht explizit das Knie, sondern kann an allen Gelenken und auch an der Wirbelsäule auftreten. Findet diese Umwandlung nicht schnell genug statt, verdickt sich die Knorpelschicht ungewöhnlich stark. Die knochennahen Bereiche des Knorpels können dann nicht mehr richtig versorgt werden und degenerieren. Dies kann in der Folge Schmerzen im Knie verursachen. Ein frühzeitiges Erkennen der Osteochondrose ist wichtig für den Behandlungserfolg.
Bakerzyste
Eine Bakerzyste ist eine Flüssigkeitsansammlung im Knie. Sie tritt meist als Begleiterscheinung einer Arthrose auf. Durch den Verschleiß kommt es zu einer Entzündung, in deren Folge es zu einer Mehrproduktion an Gelenkflüssigkeit kommt. Diese hat dann in der Gelenkkapsel nicht ausreichend Platz und sucht sich einen Weg nach außen, meist hinten an der Kniekehle. Es kommt zur Bildung einer Zyste. Neben Arthrose können auch Wucherungen am Knorpel oder ein Meniskusriss eine Bakerzyste verursachen. Typische Symptome sind Schmerzen bei Bewegung, Bewegungseinschränkungen und Taubheitsgefühle.
Funktionsstörungen im Hüftgelenk
Auch eine Funktionsstörung im Hüftgelenk kann zu Knieschmerzen führen. Dabei kann es sein, dass der Hüftschmerz bis ins Knie ausstrahlt. Es ist aber auch möglich, dass die Bewegungskette durch die Probleme im Hüftbereich gestört wird und dadurch das Knie fehlbelastet wird. Dann kommt es zu Knieschmerzen, die auf den ersten Blick nichts mit der Hüfte zu tun zu haben scheinen.
Bluterkrankheit
Die Bluterkrankheit ist heute eher unter dem Namen „Hämophilie“ bekannt. Hämophilie betrifft vor allem Männer und ist eine erbliche Krankheit, bei der es zu einer Störung der Blutgerinnung kommt. In der Folge ist die Blutung von Wunden sehr schwer zu stillen; zudem kann es zu spontanen Blutungen kommen. Diese können auch als innere Blutungen im Kniegelenk auftreten und schädigen auf Dauer den Knorpel.
Tumore
Tumore im Knie können die Knochen befallen, aber natürlich auch die Weichteile in der Region des Knies. Bei einem Tumor am Knie treten häufig Gelenkschwellungen sowie eine Einschränkung der Beweglichkeit auf. Oft reagiert das Gelenk dann auch empfindlich auf Druck, Schmerzen können auftreten. Knochentumore sind oft nur schwer zu erkennen. Bei einem entsprechenden Verdacht ist daher eine Überweisung an einen entsprechenden Experten angeraten, der auch die Biopsie vornehmen und ggf. eine passende Therapie verordnen kann.
Psychosomatische Ursache
Nicht immer hat der Knieschmerz nachweisbare organische Ursachen – auch die Psyche spielt eine Rolle. Das ist zwar bekannter in Bezug auf Rückenschmerzen oder Kopfschmerzen, kann aber auch die Knie betreffen. Hinter Knieschmerzen kann sich beispielsweise die Angst vor Veränderungen und vor Kontrollverlust verbergen, aber auch übertriebener Ehrgeiz und Disziplin. Auch chronische Überlastung kann sich in schmerzenden oder steifen Knien ausdrücken.
Autoimmunerkrankungen
Bei einer Autoimmunerkrankung greifen körpereigene Zellen das Gewebe an. Auch Autoimmunerkrankungen können starke Knieschmerzen verursachen. Besonders häufig tritt dies bei der chronischen Polyarthritis auf. In der Folge kommt es zu sehr starken Gelenkschmerzen, meist im Bereich von Knie und Hüfte.
Stoffwechselstörungen
Stoffwechselstörungen ist ein Sammelbegriff, unter den viele verschiedene Krankheitsbilder fallen, beispielsweise Schilddrüsenfunktionsstörungen, aber auch Gicht. Gicht ist eine der Stoffwechselstörungen, die auch direkte Auswirkungen auf die Kniegelenke haben können. Bei Gicht ist der Harnsäurespiegel stark erhöht. Dies gilt als der Hauptauslöser für die chronische Entzündung der Gelenke – etwa ein Drittel aller Patienten mit erhöhtem Harnsäurespiegel erkrankt an Gicht. Gicht ist heilbar, Voraussetzung ist eine gesunde, fleischarme Diät.
Übergewicht
Übergewicht stellt eine große Belastung für das gesamte Skelett dar. Auch die Knie müssen die Belastung, die durch Übergewicht entsteht, mittragen. Dies bedingt einen übermäßigen Verschleiß der Gelenke, der letztendlich zur Arthrose führt. Eine Gewichtsreduktion ist sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung von Knieschmerzen sinnvoll. Ist der Verschleiß noch nicht sehr ausgeprägt, kann der Prozess durch das Erreichen eines gesunden Körpergewichts sogar gestoppt werden.