Abnehmen bei Knieproblemen

Abnehmen

Abnehmen ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um Knieproblemen vorzubeugen. Jedes Kilo Körpergewicht muss von unseren Gelenken getragen werden. Bei Knieproblemen ist es relevant, ein gesundes Körpergewicht möglichst dauerhaft zu halten. Leider gibt es hier keinen Königsweg, denn der Stoffwechsel ist bei jedem Menschen anders. Es gibt aber einige Strategien, wie man vorgehen kann. Informationen zum Thema Ernährung und Bewegung sind für die Kniegesundheit daher wichtig.

Warum ist Abnehmen bei Knieproblemen die erste Wahl?

Wenn die Knie erst einmal durch Arthrose oder andere degenerative Einschränkungen geschädigt wurden, beginnt die Suche nach der richtigen Behandlung. Ein Knorpelschaden verschwindet nicht mehr von allein. Für Betroffene ist dies mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verbunden. Aufgrund dieser Probleme kann es sein, dass das Körpergewicht weiter steigt – und damit auch die Belastung für die Knie. Eine Operation geht immer mit Risiken einher. Daher versucht man, einen chirurgischen Eingriff, so lang es geht, hinauszuzögern. Nicht jedes Knieproblem ist so ausgeprägt, dass eine Operation Sinn ergibt. Daher versucht man zunächst, mit Hilfe konservativer Maßnahmen eine Besserung herbeizuführen.

Unter konservativen Maßnahmen versteht man alle Behandlungsmöglichkeiten, die keinen operativen Eingriff erfordern. Das können also Medikamente oder Physiotherapie sein. Bei Schmerzen greifen viele Menschen zu nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Jedes Präparat kann aber unerwünschte Wirkungen haben, weshalb man auch freiverkäufliche Mittel ohne ärztlichen Rat nicht über längere Zeiträume einnehmen sollte. Außerdem beheben Medikamente nicht die Ursache der Schmerzen. Eine Arthrose entsteht durch hohe Belastungen des Kniegelenks. Ideal wäre es also, diese Belastungen zu minimieren. Knorpelschäden können so verhindert oder hinausgezögert werden. Abnehmen kann also sowohl im therapeutischen Bereich als auch in der Prävention (Gesundheitsvorsorge) ein sinnvolles Mittel darstellen.

Der Vorteil beim Abnehmen ist der sehr nachhaltige Effekte auf den Körper. Die Gelenke müssen weniger Gewicht tragen. Außerdem ist das Herz-Kreislauf-System weniger belastet. Das wiederum hängt mit einem gesunden Stoffwechsel zusammen, der bei allen Arten von Einschränkungen wichtig ist. Studien ergaben, dass Bewegung und gesunde Ernährung manchmal so gut wie Medikamente oder Operationen wirken können. Der Vorteil ist, dass Betroffene im Gegensatz zu anderen therapeutischen Anwendungen eigenverantwortlich mit ihrem Körper umgehen. Sie kontrollieren selbst das Ausmaß und den Umfang. Das erfordert zwar viel Grundwissen und Disziplin, macht Patientinnen und Patienten aber unabhängiger von Dritten. Außerdem gibt es Menschen, die für bestimmte Eingriffe (z. B. ein künstliches Knie) zu jung sind oder bei denen diese aufgrund von Vorerkrankungen nicht möglich sind.

Experten führen regelmäßig an, wie wichtig der Lebensstil für die Gesunderhaltung ist. Medikamente und OPs können nur akute Probleme beseitigen und den Körper dabei unterstützen, funktionstüchtig zu bleiben. Der eigenverantwortliche Umgang mit sich selbst befähigt Betroffene dazu, Folgen und Risiken zuordnen zu können. Für das Gesundheitssystem ist dies auch interessant: Abnehmen kostet (fast) nichts und entlastet die Krankenversicherungen. Deswegen wird dem gesunden Lebensstil eine hohe gesundheitspolitische Bedeutung zugesprochen. In Deutschland unterstützen viele gesetzliche Krankenkassen ihre Versicherten mit finanziell geförderten Präventionsprogrammen. So versucht man, die Notwendigkeit von risikoreichen Eingriffen zu verringern und eine überflüssige Einnahme von Medikamenten zu vermeiden.

Welche Effekte hat eine Reduzierung des Gewichts auf mein Knie?

Abnehmen hat im Normalfall keine Nebenwirkungen. Übergewicht begünstigt dagegen die Entstehung von Gelenkbeschwerden. Kniegelenkarthrose und andere Beschädigungen sind weit verbreitet und schränken Betroffene in ihrem Alltag massiv ein. Es gibt viele Ursachen für die Entstehung von Knieproblemen. Übergewicht ist ein wesentlicher Grund, warum Knorpel und Gelenke geschädigt werden. Im Vergleich zu Normalgewichtigen haben Menschen mit Übergewicht ein doppelt so hohes Risiko, eine Arthrose in den Knien zu entwickeln. Dieser Zusammenhang wurde wissenschaftlich nachgewiesen. Wer Gewicht reduziert, senkt also sein Risiko, eine Arthrose zu bekommen. Wer bereits davon betroffen ist, kann ebenfalls von positiven Effekten profitieren.

 

Beim Abnehmen verringert sich die mechanische Belastung, die auf die Gelenke wirkt. Wenn man für eine Operation nicht in Frage kommt, weil diese zu gefährlich wäre, ist das Behandlungsspektrum begrenzt. Dann kann die Reduktion von Gewicht ein Teil der Schmerztherapie sein. Angepasste Ernährung und gesundheitssportliche Betätigung gelten als Basismaßnahmen in der Behandlung von Knieproblemen. Wer zehn Prozent Gewicht verliert, kann laut Ärzten mit einer deutlichen Verringerung von Schmerzen und der Verbesserung der Gelenkfunktion rechnen. Bei normalen Betätigungen wirken oft Kräfte vom 4-fachen des eigenen Körpergewichtes auf das Knie, bei Stolperschritten sogar das 7-fache. Weniger Gewicht ist auch Patienten mit einer Knieendoprothese angeraten. Adipöse Menschen haben oft das Problem, dass sich der künstliche Gelenkersatz schneller lockert. Es ist davon auszugehen, dass ein normales Gewicht einen positiven Einfluss auf die Haltbarkeit der Prothesen hat.
Übergewichtige haben zudem auch ein höheres Risiko für Komplikationen bei Operationen, mit oft schlechteren Ergebnissen.

Abnehmen, aber wie? Wege zu weniger Kilos

Bewegung ist für die Gesundheit unserer Gelenke sehr wichtig. Das Gewicht hängt aber nicht nur vom Ausmaß der körperlichen Aktivität ab. Das Essen hat einen bedeutenden Einfluss. Sport und Ernährung gehen Hand in Hand, da beides den Metabolismus (Stoffwechsel) maßgeblich beeinflusst. Betroffene wissen meistens, dass es wichtig ist, weniger Kalorien zu sich zu nehmen und gesund zu essen. Die Frage ist, wie sich Gewicht wirklich dauerhaft reduzieren lässt. Eine Diät allein bringt meistens nicht die gewünschte Wirkung.

Beim Abnehmen spielen auch Vorerkrankungen, Geschlecht und Alter eine große Rolle. Zur Versorgung bei speziellen Einschränkungen ist fachkundige Beratung durch ein Team erfahrener Ernährungsberater, Ärzte und Therapeuten wichtig. Die Maßnahmen sollten aufeinander abgestimmt sein. In speziellen Kliniken oder Fachpraxen kann man sich individuell beraten lassen. Die nachfolgenden Informationen sind daher allgemeiner Natur und sollten bei Zweifeln immer mit medizinischem Personal abgestimmt werden. Gewichtsreduktion erfordert Motivation. Daher kann es sinnvoll sein, sich auch durch einen Trainer oder Coach unterstützen zu lassen.

Nicht jeder kann sich jedoch eine solche persönliche Unterstützung leisten. Deswegen sind die gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland verpflichtet, entsprechende präventive Leistungen zu übernehmen. Danach richten sich auch die meisten privaten Krankenkassen. Solche Präventionsleistungen kommen in Betracht, wenn die Schädigung im Knie noch nicht allzu weit fortgeschritten ist. Ansonsten handelt es sich um therapeutische und/oder rehabilitative Maßnahmen. Leistungen zur Therapie und Rehabilitation werden von der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt verschrieben. Präventionsleistungen werden anders abgerechnet. Hier erfolgt eine Kostenübernahme durch die Kassen, der Patient muss in finanzielle Vorleistung treten.

Welche präventiven Leistungen bezahlt die Krankenkasse?

Präventionsleistungen erstrecken sich über die Handlungsfelder Bewegung, Ernährung, Stressreduktion und Suchtmittelkonsum. Bei Knieproblemen sind Bewegung und Ernährung der passende Bereich. Die Angebote werden von Gesundheitsstudios und physiotherapeutischen Einrichtungen bereitgestellt. Dabei handelt es sich um Präventionskurse mit mehreren Einheiten, bei denen man Übungen oder gesunde Kochrezepte erlernt. Die Inhalte erstrecken sich sowohl über praktische Einheiten (z. B. Training und Kochen) als auch die Theorie. Hier werden Grundlagen der gesunden Ernährung wie Wissen über Nährstoffe oder die Funktionsweise des menschlichen Stoffwechsels vermittelt. Jeder Kurs kann vom Anbieter individuell gestaltet werden, die Krankenkassen übernehmen dabei nur zertifizierte Angebote.

Um einen Kurs in seiner Nähe zu finden, sollte man sich an den eigenen Versicherer wenden. Manche stellen auch Informationen auf ihrer Webseite bereit, alternativ erfährt man durch einen Anruf mehr. Meistens findet jede Woche eine Kurseinheit statt, die die Teilnehmer in der Gruppe bei einem gesunden Lebensstil unterstützt. Für stark Übergewichtige und Menschen mit Vorerkrankungen gibt es gesonderte Angebote, die bei Bedarf in Anspruch genommen werden können. Seit Beginn weltweiter epidemischer Entwicklungen wurden die Angebote auch für die Erbringung über das Internet geöffnet. Demnach gibt es immer mehr Online-Kurse, die von den Krankenkassen mitgetragen werden.

Welche Sportarten unterstützen die Abnahme trotz Knieproblemen?

Wer abnehmen will, sollte sich möglichst viel bewegen. Bei Schmerzen und Schädigungen der Kniegelenke ist allerdings nicht jede Sportart zu empfehlen. Aufgrund der hohen mechanischen Belastungen kann es bei dynamischen Aktivitäten zu weiteren Verletzungen kommen. Bei sportlicher Aktivität sind sicherheitsrelevante Aspekte zu beachten. Gleichzeitig muss man das richtige Maß finden. Wer sein Knie zu sehr schont, schädigt es ebenfalls. Ein gesundes Gelenk will bewegt werden, weil nur so der Knorpel mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgt wird. Entscheidend sind also die richtige Sportart und das richtige Maß. Gesundheitssport sollte etwa dreimal pro Woche ausgeübt werden.

Ärztinnen und Ärzte sagen, man sollte viel bewegen und wenig belasten. Idealerweise werden zyklische Bewegungen durchgeführt, weil das Gelenk dadurch sein volles Bewegungspotenzial nutzen kann. Das ist beispielsweise beim Radfahren der Fall. Stoßbelastungen wie beim Joggen werden dagegen nicht so gut vertragen. Eine Alternative kann Nordic Walking darstellen. Jede Trainingseinheit sollte mindestens 30 Minuten dauern. Ausdauersportarten sind gut geeignet, um das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel anzuregen. Einen Muskelaufbau erreicht man damit nur in geringem Maße. Zur Entlastung des Knies ist außerdem Krafttraining wichtig. Dazu kann man sich in einem Gesundheitsstudio funktionelle Übungen zeigen lassen, die man eigenständig zu Hause durchführen kann. Mit dem Training an Geräten kann die Muskulatur gezielt aufgebaut werden.

Dabei sollte der Trainingsplan aus gelenkschonenden Übungen bestehen. Bei der Zusammenstellung helfen speziell geschulte Trainer sowie Physio- und Trainingstherapeuten. Diese Fachkräfte arbeiten auch in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken. Es ist wichtig, dass sich übergewichtige Betroffene fachkundig anleiten lassen, damit sie während der Übungen nicht in eine Schonhaltung verfallen. Dies könnte dazu führen, dass andere Gelenke oder Körperzonen stärker belastet werden und an dieser Stelle dann schmerzhafte Einschränkungen entstehen.

Welche Lebensmittel eignen sich zum Abnehmen?

Zum Abnehmen muss man weniger Energie aufnehmen, als man täglich verbraucht. In der Regel wird der Energiegehalt eines Lebensmittels in Kilokalorien (kcal) und in Kilojoule (kJ) angegeben. Ernährungsberaterinnen und -berater errechnen den optimalen Energiebedarf zum Abnehmen. Neben der Energieaufnahme und -verbrennung spielt auch die Nährstoffversorgung eine Rolle. Außer Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen enthalten Lebensmittel folgende Makronährstoffe:

  • Kohlenhydrate: entspricht etwa 4 kcal pro Gramm
  • Fette: entspricht etwa 9 kcal pro Gramm
  • Proteine (Eiweiße): entspricht etwa 4 kcal pro Gramm

Während Fette lange Zeit als Dickmacher galten, misst man heute den Kohlenhydraten eine größere Bedeutung beim Abnehmen bei. Grundsätzlich ist die richtige Kombination an Nahrungsmitteln wichtig, denn der Körper braucht alle aufgeführten Nährstoffe, um gesund zu bleiben. Neben der richtigen Auswahl an Nährstoffen ist auch der Zeitpunkt der Mahlzeiten wichtig. Die allgemeinen Empfehlungen raten zu drei Hauptmahlzeiten mit zwei Zwischenmahlzeiten am Tag. Dadurch bekommt der Stoffwechsel ausreichend Zeit, um die aufgenommenen Kalorien zu verwerten. Aus ähnlichen Gründen gibt es auch Diäten, die darauf basieren, abends keine Kohlenhydrate mehr zu essen. Anders als Eiweiß oder Fett beeinflussen Kohlenhydrate (stärker) den Insulinspiegel. Pausen helfen dem Körper dabei, die Nahrungsenergie wünschenswert zu verstoffwechseln.

 

Aufgrund der stoffwechselanregenden Wirkung gibt es einige Lebensmittel, die das Abnehmen effektiv unterstützen sollen. Insbesondere scharfe Gewürze sollen dabei helfen. Ingwer, Chili und grüner Tee wirken aktivierend auf den Metabolismus. Wer auf diese Weise seinem Körper etwas Gutes tun möchte, sollte darauf achten, diese Nahrungsmittel nicht kurz vor dem Schlafen zu essen, denn ein angeregter Stoffwechsel kann den Wachheitsgrad erhöhen. Weitergehend wird empfohlen, viel frisches Gemüse und Obst in moderaten Mengen zu sich zu nehmen. Ballaststoffe machen satt und unterstützen die Verdauung. Sie sind etwa in Avocados und Artischocken enthalten. Wer unter Vorerkrankungen leidet, sollte sich nach Möglichkeit individuell beraten lassen. Bei Arthrose wird empfohlen, möglichst wenig Fleisch zu essen, um Entzündungen vorzubeugen. Abnehmen durch gesunde Ernährung gilt dabei als ein sehr effektives Mittel gegen Arthroseschmerzen.